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„Die Worte ‚Schäme dich!‘ gehören nicht mehr länger zu meinem Leben. Ich gebe diesen anklagenden Worten keine Macht mehr, denn mein Gott hat mir vergeben und mich von jeglicher Schuld befreit.“

Eine Aussage, die uns schon als Kinder begegnet, ist: „Schäme dich!“ Wir verschütten ein Glas Milch, räumen unser Zimmer trotz Versprechen nicht auf, vermasseln unsere Aufgaben oder duzen jemanden, den wir eigentlich siezen sollten. Dann sagen Eltern, Lehrer und andere Erwachsene zu uns: „Also nein, das geht nicht, schäme dich!“ Dann werden wir älter und obwohl uns dies niemand mehr direkt sagt, sitzen diese zwei Worte in unserem Herzen fest und wenn uns ein Fehler passiert, hören wir innerlich: „Schäme dich!“ Du gehst durch eine Scheidung und deine Gedanken sagen dir: „Schäme dich!“ Du versagst, tust Dinge, die du eigentlich nicht tun wolltest und Scham breitet sich aus. Und je mehr wir diese zwei Wörter hören und uns in unseren Gedanken anklagen, umso mehr fühlen wir uns schuldig, unwürdig. Und wir sagen zu uns selbst: „Ich habe es nicht verdient, dass Gott mich segnet. Ich habe so viel falsch gemacht, ich werde nie mehr ein glückliches und erfülltes Leben haben.“

Doch jetzt ist es wichtig zu verstehen, dass der Ausdruck „Schäme dich!“ die Lieblingswaffe des Teufels repräsentieren. Wenn wir etwas falsch machen, flüstert er uns diese anklagenden Worte in unsere Ohren und wir fühlen uns wie die grössten Versager. Der Name des Teufels wird in der Bibel unter anderem mit „der Ankläger“ übersetzt. Doch Jesus hingegen ist gekommen, um uns nicht anzuklagen, sondern freizusprechen. Um uns von jeglichen Schuldgefühlen, jeglicher Scham und jeglichem Minderwert zu befreien. Und wenn wir es schaffen, wieder auf Jesus zu schauen und uns selber zu vergeben, werden auch wir erleben, wie Jesus uns weiterführen wird. Trotz der Fehler, die wir machen, dürfen wir wissen, dass uns vergeben ist. Wir sind befreit, das Leben eines Kind Gottes zu leben, befreit, unser bestes Leben zu haben. Darum, kommen diese anklagenden Worte in dein Leben, steh auf und gib dem Ankläger keinen Raum, indem du seinen Worten keinen Glauben schenkst.

Dass es matchentscheidend ist, nicht auf diese falsche Anklage hereinzufallen, sehen wir so schön an der Geschichte des Volk Gottes. Das Volk Israel ist während 400 Jahren in der Gefangenschaft. Sie werden von den Ägyptern unterdrückt und hören immer  wieder von ihren Sklaventreibern, dass sie nichts wert sind. Sie fühlen sich wie Dreck und Abschaum. In diese Situation hinein führt Gott Mose und befiehlt ihm, sein Volk in die Freiheit zu führen. Und Mose führt das Volk Gottes direkt vor das verheissene Land. Dort vor den Stadtmauern der ersten Stadt ihres Landes, welche sie erobern müssen, verlieren sie den Mut. Sie können es nicht glauben, dass Gott es wirklich gut mit ihnen meint und ihre Scham und ihre Selbstanklage sind stärker als das Wirken Gottes, welches sie zuvor ja so spektakulär erlebt haben. So verbauen sie sich den Eintritt ins gelobte Land und müssen 40 Jahre warten bis eine neue Generation herangewachsen ist. Warum verpassen sie ihr verheissenes Land? Ich denke, es hat viel mit ihren Prägungen zu tun. Wenn du während 400 Jahren, über Generationen hinweg, immer wieder hören musst, dass du ein Nichts bist, Abschaum, Dreck, ein Sklave, dann kann es schnell passieren, dass du den Glauben verlierst und dir nicht vorstellen kannst, dass Gott dir dieses Land geben möchte.

Was will ich dir damit sagen? Wenn wir geplagt von Schuldgefühlen, von Scham und Selbstanklage durchs Leben gehen, kann es sehr schnell passieren, dass wir uns vom Ziel, welches Gott für uns bereithält, entfernen. Darum, statt auf die Stimme des Anklägers zu hören, schaue wieder auf Gott. Gib den Worten „Schäme dich!“ keinen Raum mehr in deinem Leben und du wirst erleben, wie Gott dich in dein verheissenes Land führen wird, weil du es dir nicht durch deinen Unglauben, ausgelöst durch Schuldgefühle und Scham, verbaut hast.

Das Volk war aufgebracht gegen Mose, aber Kaleb beruhigte die Leute und rief: »Wir können das Land sehr wohl erobern! Wir sind stark genug!« Doch die anderen Kundschafter sagten: »Wir können es nicht! Das Volk im Land ist viel stärker als wir!« Sie erzählten den Israeliten schreckliche Dinge über das Land, das sie erkundet hatten. »In diesem Land kann man nicht leben, es verschlingt seine Bewohner«, sagten sie. »Alle Männer, die wir gesehen haben, sind riesengroß, besonders die Nachkommen Anaks! Wir kamen uns ihnen gegenüber wie Heuschrecken vor und genauso winzig müssen wir ihnen vorgekommen sein!« 4. Mose 13,31-33