Jesus wartet auf deinen Glauben. Sage ja zu einem Glauben, der Jesus alles zutraut. Glaube wieder, träume wieder, hoffe wieder. Dein Glaube wird Jesus zum Staunen bringen und zum Handeln bewegen.
In der Geschichte des römischen Hauptmannes, der Jesus um ein Heilungswunder bittet, sehen wir, wie Jesus begeistert auf seinen Glauben reagierte. Obwohl der Römer für Juden unrein war, weil er nicht zum Volk Gottes gehörte, hatte er mehr Glauben als das Volk von Gott. Jesus staunte über den Mann und dessen Glauben. Jesus staunte über den Glauben eines Feindes, eines Unreinen, eines Römers. Hier finden wir einen Schlüssel für unser Leben. Um die Kraft Gottes in unserem Leben zu erleben, um zu sehen, wie Wunder gesehen, Heilung passiert und Türen sich öffnen, braucht es nicht unsere Leistung, auch unsere Herkunft ist nicht von Bedeutung, sondern unser Glaube macht den Unterschied. Darum sage nicht mehr: »Ich werde nie gesund, wir werden nie Eltern werden, unsere Ehe ist dem Untergang geweiht, aus mir wird nichts Anständiges und ich bin sowieso schon viel zu alt, um noch zu erleben, wie meine Träume wahr werden.« Glaube stattdessen wieder und bringe Jesus durch deinen Glauben zum Staunen. Das wird die Hand Gottes in Bewegung setzen.
Um noch kurz bei Jesus zu bleiben: Diejenigen Menschen, die an seiner Kraft zweifelten und deshalb deutlich weniger Wunder erlebten, waren nicht die Sünder, die Verlorenen, die Menschen, die ihr Leben nicht im Griff hatten oder Jesus nicht kannten. Nein, es waren die Religiösen, die Frommen, diejenigen, die Jesus eigentlich am meisten erwarteten und ihn am besten hätten kennen können. Ich sage das mit tiefem Respekt, aber oftmals sind auch heute die Frommen, die Menschen, die meinen, alles zu wissen, diejenigen, die am wenigsten Wunder erleben. Warum? Weil sie aufgehört haben zu glauben.
Wir leben hier in Westeuropa in einer sehr abgeklärten Zeit. Auch ich muss selber noch so dringend lernen, noch mehr zu glauben und Gott mehr zuzutrauen. Ich möchte lernen, nicht immer mit einem »Aber« zu reagieren. Auch wenn ich nicht weiss, warum der Sohn einer befreundeten Familie viel zu früh gestorben ist. Auch wenn ich miterlebt habe, wie Freunde von mir trotz vielen Gebeten nicht geheilt wurden und an ihrer Krankheit starben. Auch wenn ich keine Antwort darauf habe, warum Träume von Menschen unerfüllt bleiben und Gott einfach kein Wunder tut, warum befreundete Ehepaare einfach kinderlos bleiben, obwohl sie beten, glauben und hoffen, warum Menschen gegen Süchte kämpfen, obwohl sie alles unternehmen, davon frei zu werden. Ich weiss es nicht. Trotzdem möchte ich meinen Glauben nicht von Erlebnissen abhängig machen, weder von positiven noch von solchen, dessen Ausgang und Tragik ich nie erklären kann. Ich habe mich entschieden, auf all die Fragen, die ich nicht beantworten kann, nicht mit einem »Aber« zu reagieren, sondern mit Glauben. Ich denke, unsere Aufgabe ist es, Gott mit unserem Glauben ins Staunen zu bringen. Was er dann daraus macht, liegt nicht mehr in unserer Hand. Wenn Jesus heute mitten unter uns wäre und mein Leben anschaut, möchte ich, dass er einen Glauben findet, der sein Herz berührt und ihn zum Staunen bringt.
»… Herr, bemühe dich nicht! Ich bin es nicht wert, dass du mein Haus betrittst. … Sprich nur ein Wort, und mein Diener wird gesund. Ich bin ja selbst dem Befehl eines anderen unterstellt und habe meinerseits Soldaten unter mir. Wenn ich zu einem von ihnen sage: ›Geh!‹, dann geht er, und wenn ich zu einem sage: ›Komm!‹, dann kommt er; und wenn ich zu meinem Diener sage: ›Tu das und das!‹, dann tut er es.« Jesus staunte über den Mann, als er das hörte. Er wandte sich um und sagte zu der Menge, die ihm folgte: »Ich versichere euch: Solch einen Glauben habe ich in ganz Israel nicht gefunden.« Aus Lukas 7,6-9 NGÜ