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Schaue bewusst auf Gott. Fokussiere dich auf das, was Gott in dir und über deinem Leben sieht. Beginne dich so anzuschauen, wie Gott dich anschaut und du wirst den Segen und Zuspruch Gottes jeden Tag von Neuem finden.

Vor Kurzem habe ich von einer Studie gelesen, bei der Wissenschaftler einer Gruppe von Studenten besondere Brillen gaben, durch die man alles so sieht, als stünde man auf dem Kopf. Während der ersten Tage des Experiments waren die Studenten sehr verwirrt. Sie stolperten über die Möbel, sie konnten weder lesen noch schreiben und hatten Mühe, ihren Alltag zu bewältigen. Aber allmählich begannen sie, sich anzupassen. Am Ende der ersten Woche konnten sie sich schon selbstständig ohne Hilfe fortbewegen. Nach einem Monat hatten die Studenten sich vollständig angepasst. Ihr Gehirn hatte die Tatsache, dass ihre Welt auf dem Kopf steht, verarbeitet und sie konnten ohne Probleme lesen, schreiben und den Computer bedienen. Ähnlich ist es bei uns, wenn wir uns dafür entscheiden, die Platte der Ermutigungen und der positiven Worte abzuspielen. Wenn wir zu uns selber immer wieder sagen, dass wir Sieger sind und die positive Platte laufen lassen, gewöhnt sich unser Gehirn daran, wir werden automatisch den Segen finden und uns in die richtige Richtung bewegen.

Dass es schwierig werden kann, unsere Berufung auszuleben, wenn uns niemand gesagt hat, wer wir in den Augen Gottes sind, sehen wir am Beispiel von Mose. Mose wuchs als fremder Junge am Hof des Pharaos auf. Jahrelang wusste er nicht um seine wahre Identität und hatte keinen Vater, der ihn segnete und an ihn glaubte. Dann, nach vielen Jahren, fand er heraus, dass er gar kein Ägypter, sondern ein Israelit war. Weil er dann einen israelitischen Sklaven verteidigte und dabei den Sklaventreiber umbrachte, musste er aus Ägypten flüchten. Weit weg von Zuhause lernte er seine Frau kennen, heiratete und hütete von da an die Schafe seines Schwiegervaters. Eines Tages begegnete ihm Gott und berief ihn dazu, zurück nach Ägypten zu gehen und dem Volk Gottes zu sagen, dass Gott sie in die Freiheit führen würde. Doch statt sich über den Auftrag Gottes zu freuen, antwortete Mose: »Ich kann das nicht, ich bin der Falsche – nimm jemand anderes.« Ist das nicht unglaublich? Nach vielen Jahren in der Einöde, weit weg von seinem Volk, begegnet Gott Moses höchstpersönlich und beruft ihn. Mose sollte eigentlich jubeln, alles stehen und liegen lassen, zu seiner Frau rennen, ihr erzählen, was soeben passiert ist, voller Freude seine Koffer packen und stolz nach Ägypten wandern. Denn er wurde von Gott höchstpersönlich auserwählt, sein Volk in die Freiheit zu führen! Er, Mose, der einfache Mann, weit weg von Zuhause, hatte eine Begegnung mit Gott. Gott sprach zu ihm. Doch statt sich zu freuen und in seine Bestimmung zu stehen, wehrt er sich. Ganze vier Mal versucht er Gott davon zu überzeugen, dass er dies nicht tun kann. Dass er nicht das Talent dazu hat und es nicht schaffen werde. Warum hatte Mose so Mühe, seine Berufung anzunehmen? Ganz einfach, niemand – weder er selbst noch andere – haben ihm gesagt, dass er ein Sieger ist, dass der Segen Gottes auf ihn wartet, dass es einen Gott gibt, der einen Plan mit ihm hat und das mehr auf ihn wartet. Mose fühlte sich als Verlierer und als Versager und als ein solcher reagierte er auch. Zum Glück hatte Gott genug Zeit und ließ sich von seinen Ausreden nicht beirren und konnte Moses doch noch überzeugen, nach Ägypten zurück zu gehen. Leider verpassen viele Menschen ihre Bestimmung, weil sie negativ von sich denken. Stärke deine Selbstvertrauen, indem du beginnst, dich so zu sehen, wie Gott dich sieht. Gott sieht dich als Gewinner, als Meisterwerk, als ein Überwinder, als seine Schöpfung, auf die noch viele Wunder und Abenteuer warten.

»Nun geh, denn ich sende dich zum Pharao. Du sollst mein Volk, die Israeliten, aus Ägypten führen.« »Wer bin ich, dass ich zum Pharao gehen und die Israeliten aus Ägypten führen sollte?«, fragte Mose Gott. 2. Mose 3,10–11