Gott sagt jeden Tag von neuem zu uns: »Du bist meine geliebte Schöpfung, über die ich mich unglaubliche freue. Ich werde immer für dein Bestes sorgen. Bleib bei mir und vertraue mir, ich lasse nicht zu, dass dir irgendeine Herausforderung mehr Schaden zufügt, als dass sie Segen in dein Leben bringt.«
Ich erinnere mich noch gut an mein erstes Date, das ich mit meiner heutigen Frau Andrea hatte. Ich war so nervös und versuchte, alles richtig zu machen. Ich suchte stundenlang einen passenden Kinofilm, stand eine halbe Ewigkeit vor dem Spiegel, wechselte immer wieder das T-Shirt und meine Jeans und durchdachte alle möglichen Varianten, wie dieser Abend ausgehen könnte. Dann endlich war der Moment gekommen, wir trafen uns und gingen ins Kino. Alles war organisiert – Tickets, Geld für Eis, die Zugfahrt nach Bern und einen Drink nach dem Film. Alles geplant und bereit. Doch dann saßen wir im Kino und der Film war ein totaler Reinfall. Voll langweilig und unromantisch. Ich dachte: Jetzt habe ich es verbockt! Das war wohl mein erstes und gleichzeitig letztes Date mit Andrea. Doch zum Glück störte sich meine Angebetete nicht an der Filmauswahl, genoss den Abend mit mir und am Ende wurde ja alles gut! Mit dieser Anekdote möchte ich Folgendes sagen: Bei Menschen, deren Liebe und Anerkennung wir uns nicht sicher sind, sind wir so bemüht, sie zu beeindrucken und ihnen einen Grund zu geben, uns zu lieben. Und genauso können wir auch bei Gott Gefahr laufen, ihn mit unseren Taten beeindrucken und uns seine Liebe verdienen zu wollen. Wir haben Gedanken wie: »Ich war letzte Woche in der Kirche, Gott muss mich lieben. Oder: Ich hatte in den letzten paar Tagen persönlich einen guten Lauf. Meine Gedanken waren durchweg positiv, ich habe über niemanden gelästert, blieb immer gelassen und hatte meine Versuchungen im Griff. Heute liebt Gott mich bestimmt.«
Doch was löst es aus, wenn wir einen schlechten Lauf hatten? Wenn wir das Leben nicht wie geplant auf die Reihe bringen? Vergisst Gott uns dann? Nein! Unsere Beziehung mit Gott ist nicht mit einer Beziehung zu Menschen vergleichbar. Mit Gott sind wir nie in einer Dating-Phase. Seine Liebe zu uns ist nicht an irgendwelche Leistungen gebunden und auch nicht an richtige Entscheidungen oder an ein fehlerfreies Leben.
Gott liebt uns, Punkt.
Er sehnt sich danach, dass wir Menschen ihn kennenlernen und durch seine Liebe entdecken, was er alles für uns bereithält. Es gibt nämlich nichts auf der ganzen Welt, weder in der sichtbaren noch in der unsichtbaren, was uns von dieser Liebe trennen könnte. Gott findet immer wieder einen Weg, unser Herz zu erreichen, uns mit seiner Liebe zu begegnen und uns seine Größe zu offenbaren.
Eines aber wissen wir: Alles trägt zum Besten derer bei, die Gott lieben; sie sind ja in Übereinstimmung mit seinem Plan berufen. Römer 8,28
Dieser Text stammt aus dem neuen Buch »Kraftvolle Worte« von Konrad Blaser. Du kannst es hier bestellen.