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Oftmals ist die größte Herausforderung, mit der wir kämpfen, uns selbst anzunehmen, uns selbst zu lieben und an uns selbst zu glauben.   

Cicero, ein römischer Politiker, Anwalt, Schriftsteller und Philosoph, der 103 vor Christus zur Welt kam, sagte: »Oft ist der Mensch selbst sein größter Feind!« Und ich denke, er lag nicht falsch mit dieser Aussage. Denn so oft stehen wir uns selbst im Weg. So oft beleidigen wir uns selbst, glauben nicht an uns, verdammen uns selbst, vergeben uns selbst nicht und haben Mühe, uns selbst so anzunehmen, wie wir sind. Deshalb war die folgende Aussage von Jesus revolutionär: »Liebe deine Mitmenschen wie dich selbst!« (Matthäus 22,39)

Oftmals beginnen wir schon am Morgen damit, uns selber anzuklagen. Wir erinnern uns an all die Fehler, die wir gemacht haben und gehen davon aus, dass Gott nichts mit uns zu tun haben will. Denn wir haben es ja wieder verbockt, uns nicht unter Kontrolle gehabt, zu viel oder zu wenig gesprochen, unser Temperament nicht gezügelt, wieder zu stark auf unsere Gefühle gehört – und schon kommen sie, die negativen Gedanken, die uns sagen:

»Jetzt hast du es schon wieder nicht auf die Reihe gekriegt, du Versager. Gott kann dich so nicht lieben und annehmen. Du wirst nie den Segen Gottes erleben, du wirst nie etwas erreichen, du wirst nie weiterkommen, streng dich mehr an, gib dir mehr Mühe, mach es endlich besser, bezahl für deine Fehler!«

Und dabei vergessen wir so schnell, dass Gott schon lange bezahlt hat. Wir vergessen, dass Jesus sein Leben für all unsere Vergehen, unser Versagen, unsere Fehler und unsere Schwächen am Kreuz für uns hingegeben hat und ein für alle Mal bezahlt hat. Und wann immer wir auf Jesus schauen, sehen wir seine Gnade, seine Vergebung und seine Liebe, die uns zuruft:

»Dir ist vergeben! Ich liebe dich, ich bin begeistert von dir, ich habe so viel Gutes für dich bereit, ich freue mich über dich! Lass dich von mir berühren und führen!«

Deshalb sollten wir lernen, gut zu uns selbst zu sein. Denn wir können unsere Mitmenschen nicht lieben und annehmen, wenn wir uns selbst nicht lieben und uns selbst nicht vergeben können. Und obwohl wir alle immer wieder Fehler machen, versagen und unser Leben nicht auf die Reihe bringen, sollten wir aufhören, uns anzuklagen, denn Gott tut es auch nicht. Stattdessen sollten wir uns ermutigen, auf das Gute schauen, das Positive hervorheben, an uns selbst glauben und uns selbst vergeben. Gott hat dies schon lange gemacht und schaut uns jeden Tag von neuem durch die Sicht der Gnade an.

Sollte aber doch jemand Schuld auf sich laden, dann tritt einer beim Vater für uns ein, der selbst ohne jede Sünde ist: Jesus Christus. Denn Christus hat unsere Sünden, ja, die Sünden der ganzen Welt auf sich genommen; er hat sie gesühnt. 1. Johannes 2,1-3