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Gott will und wird Wunder tun, jedoch anders, als wir denken und erwarten.   

Gott möchte Wunder tun in unserem Leben und uns immer wieder mit seinem Segen beschenken. Dies möchte er jedoch nicht auf dieselbe Art und Weise tun wie bei unseren Freunden oder wie in den biblischen Geschichten, sondern einzigartig auf uns zugeschnitten. Deshalb müssen wir lernen, uns selbst zu sein und nicht eine Kopie von jemandem. Wir müssen aufhören, uns ständig zu vergleichen und Gottes Wirken genau gleich erleben zu wollen wir andere.

Ich erinnere mich noch gut, wie ich zum Zeitpunkt der Gründung unserer Kirche noch keine Ahnung hatte, wie man eine gute Predigt schreibt. Ich hatte viele Vorbilder und lernte von ihnen, studierte und kopierte sie und versuchte alles umzusetzen, was ich von ihnen mitnehmen konnte. Eines Tages, kurz vor einem großen Gottesdienst, zu dem wir viele Besucher erwarteten, zog ich mich zurück, um in der Ruhe Zeit mit Gott zu verbringen. Da sagte Gott in einem Gedanken zu mir:

»Könu, du bist nicht wie deine Vorbilder, du bist du. Sei einfach dich selbst. So wie du bist, werde ich dich brauchen und segnen.«

Mir fiel ein Stein vom Herzen. Ich darf lernen, ich darf mich inspirieren lassen, ich darf und soll mich weiterbilden. Doch am Ende wird Gott Wunder tun, mich gebrauchen, durch mich reden und wirken, wenn ich mich selbst bin. Wenn ich aufhöre, die Wunder anderer erleben zu wollen und mich danach zu sehnen, Gott genauso zu erleben, wie ihn andere erleben. Gott will mich gebrauchen, wie ich bin, und mit mir zusammen eine einzigartige Geschichte schreiben.

Dass es uns zum Verhängnis werden kann, wenn wir von Gott die Wiederholung eines Wunders erwarten, sehen wir in der Geschichte von Mose. Mose führte das Volk Gottes aus der Sklaverei heraus in die Wüste. Dort, in der Wüste, hatten die Menschen Durst und beklagten sich bei Mose. Mose ging mit diesem Anliegen zu Gott und bat ihn um seine Hilfe. Gott gab ihm klare Anweisungen, was er tun sollte und Mose führte sie aus. Wie Gott es ihm aufgetragen hatte, ging er zu einem Felsen, schlug mit seinem Stock darauf und Gott ließ Wasser aus dem Felsen strömen. Das Volk hatte wieder zu Trinken und Gott konnte seine Größe zeigen. Jahre später dieselbe Situation: Die Menschen bekamen Durst und beklagten sich wieder bei Mose. Wieder ging Mose mit dem Anliegen zu Gott und wieder gab ihm Gott klare Anweisungen, was zu tun war. Es handelte sich um dieselbe Situation wie ein paar Jahre zuvor, doch der Auftrag von Gott war dieses Mal anders: Mose sollte nicht mit dem Stock auf den Felsen schlagen, sondern einfach nur mit dem Stock in der Hand zum Felsen reden. Doch aus irgendeinem Grund ging diese kleine Änderung bei Mose unter und er schlug wieder mit dem Stock auf den Felsen. Gott ließ zwar trotz der kleinen Detailuntreue Wasser fließen, doch Mose musste für seinen Ungehorsam bezahlen. Die Konsequenz davon, dass er die Wiederholung des Wunders wollte, statt dass er Gott bedingungslos vertraute, war, dass Mose nicht ins verheißene Land ziehen konnte.

Ist dies nicht auch unsere Herausforderung? Wir hören, wie jemand ein Wunder erlebt, eine Heilung erfährt oder auf eine bestimmte Art und Weise gesegnet wird und wir fragen: »Wie ist es dazu gekommen? Was hast du gemacht?« Und dann denken wir, weil es bei der anderen Person so ablief, müssen wir einfach dasselbe tun, um dasselbe Wunder auch zu erleben. Wir lieben Rezepte, Gebrauchsanweisungen, klare Vorgaben, wie man am besten betet und glaubt und was man tun muss, um den Segen zu erleben. Doch Gott möchte das nicht. Gott möchte jedes Wunder anders tun, genau zugeschnitten auf dich und mich. Ich möchte dich ermutigen, sei dich selbst. Lass Gott eine einzigartige Geschichte mit dir schreiben.

Der HERR aber sagte zu Mose und Aaron: »Weil ihr mir nicht vertraut und den Israeliten nicht meine Heiligkeit deutlich gemacht habt, sollt ihr mein Volk nicht in das Land führen, das ich ihnen geben werde.« 4. Mose 20,12