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»Ich bin glücklich mit dem, was ich habe. Ich bin nicht neidisch, sondern kann mich freuen über den Erfolg von anderen. Gott kennt meine Bedürfnisse und wird mir zur richtigen Zeit immer wieder geben, was ich brauche.«  

Neid ist der intensive negative Gefühlszustand von Menschen, die den Besitz, den Erfolg oder das Glück von anderen sehen und sich nicht für sie freuen können. Man sagt dem auch Eifersucht. Das Wort »Eifersucht« hat seine Herkunft im Althochdeutschen und ist verwandt mit dem Wort »Seuche«. Eine Seuche ist eine Krankheit. Neid ist wie eine Seuche, die unsere Herzen mit Bitterkeit ansteckt und krank macht. Neid sieht nur den Output, nie den Input. Neid sieht nur den Ertrag, nie den Aufwand, der zum Ertrag geführt hat. Neid sieht nur das schöne Gemüse im Garten vom Nachbarn, aber nicht die Stunden, die er mit Säen, Jäten, Schneckenkörner verteilen und Bewässern investiert hat. Neid entsteht aus einer Angst in uns, zu kurz zu kommen, leer auszugehen oder benachteiligt zu werden. Neid kann sogar körperliche Folgen haben. Dazu zählen zum Beispiel Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden, Herz-Rhythmus-Störungen oder gar Depressionen.

Bei einer Umfrage unter Harvard Studenten wurde folgende Frage gestellt: »Wenn du wählen könntest: Möchtest du lieber ein Jahreseinkommen von 100’000 Dollar, wenn die anderen neben dir 200’000 bekommen? Oder möchtest du lieber nur 50’000, dafür bekommen die anderen nur 25’000?« Die Mehrheit hat sich, man glaubt es kaum, für die 50’000 Dollar entschieden. Lieber man hat selber weniger, dafür hat der andere nicht mehr. Ist es nicht erschreckend, wie kleindenkend und neidisch wir Menschen sind? Das ist der Neid. Neid macht blind und ist und bleibt ein grottenschlechter Ratgeber.

Doch was ist das Gegenteil von Neid? Es ist die Freude. Und wie kann aus Neid Freude werden? Indem wir ihn bekämpfen? Nein, indem wir ihn lenken. Neid zu empfinden, ist völlig normal, jeder Mensch ist neidisch. Sogar Gott ist eifersüchtig, wenn wir andere Dinge in unserem Leben mehr gewichten als ihn. Gott ist absolut nicht überfordert mit unserer Eifersucht. Und genau dorthin, zu Gott, müssen wir sie lenken. Wenn du jemanden beneidest, weil er etwas hat, das du nicht hast, konfrontiere Gott damit. Bitte Gott darum, deinen Charakter ebenfalls so zu schleifen, dich auch so auszubilden, dass er dir denselben Segen im gleichen Mass anvertrauen kann. Statt neidisch zu sein, entscheide dich, dich über den Erfolg anderer zu freuen im Wissen darum, dass Gott sich dann um deinen Erfolg kümmert. Denke immer wieder an den Nachbarsgarten mit dem Gemüse. Anstatt den Rüebli den Tod zu wünschen, freue dich mit dem Nachbarn zusammen über seine Ernte. Schaue ihm zu, lasse dich inspirieren, lerne von ihm, mach dir selber die Hände schmutzig und freue dich dann darüber, dass du mit Gottes Unterstützung und seinem Segen schon bald deine eigene Ernte einfahren wirst.

Denn für Gott bist du genauso wichtig wie dein Nachbar und alle anderen Menschen auf dieser Erde. Er ist der Gott, der alles Leben erschaffen hat. Dich, mich, uns alle. Darum, statt neidisch zu sein, bringe deinen Neid zu Gott. Bitte ihn, deinen Charakter zu schleifen und freue dich über den Segen anderer, weil du wissen darfst, Gott wird auch zu dir schauen.

»Du sollst nicht versuchen, etwas an dich zu bringen, das deinem Mitmenschen gehört, weder seine Frau noch seinen Sklaven oder seine Sklavin, sein Rind oder seinen Esel noch irgendetwas anderes, das ihm gehört.« 2. Mose 20,17