»Ich bin glücklich, weil ich begriffen habe, dass ich nicht alles im Griff haben, alles verstehen und auf alles eine Antwort haben muss. Ich bin und bleibe von Gott und seiner Gnade abhängig. Ich bin geistlich arm und das ist gut so.«
Jede der neun Seligpreisungen startet mit den Worten: »Glücklich ist…« Glücklich ist, wer etwas Bestimmtes hat oder ist. In der Ursprache der Bibel bedeutet glücklich (oder selig) sein, dass man erfolgreich oder fruchtbar ist. Dass man zuverlässig und entschlossen den richtigen Weg geht. Menschen, die glücklich sind, verlassen sich auf Gott und richten sich nach Gott und seinen Worten, Werten, Geboten und Verheissungen aus.
In der Ersten der neun Seligpreisungen, sagt Jesus mit anderen Worten zu seinen Jüngern:
»Jungs, wenn ihr mir nachfolgen wollt, wenn ihr erfolgreich sein wollt, wenn ihr so sein wollt wie ich, dann müsst ihr begreifen, dass ihr nicht alles wisst, könnt und habt. Ihr müsst begreifen, dass ihr alle geistlich arm seid und abhängig von mir bleiben müsst, wenn ihr Glück, Erfolg und Segen sehen und erleben wollt.«
Wir sollten glücklich sein darüber, dass wir nicht alles können, nicht alles wissen und nicht alles im Griff haben müssen. Ist das nicht ein bisschen kontrovers? Gerade in der heutigen Zeit, in der scheinbar alle die Wahrheit wissen und uns versuchen zu sagen, was richtig und was falsch ist? Ja, es ist kontrovers! Aber es ist heilend, göttlich und befreiend, zu wissen, dass wir nicht vollkommen sein müssen. Denn dadurch bleiben wir abhängig von Gott. Wir brauchen Gott. Nur geistlich arme Menschen bleiben demütig und lernbereit, weil sie eben nicht alles wissen und können.
Die erste Seligpreisung sagt uns, dass wir aufpassen müssen. Aufpassen, dass wir nicht zu fromm für Gott und den Himmel und zu stolz für Gottes Wort und seine Anliegen werden. Wir müssen aufpassen, dass wir nicht zu fromm werden, so dass uns die Menschen nicht mehr verstehen. Mache dir jeden Tag von neuem bewusst, dass du Gott brauchst. Bleibe abhängig von ihm. Bleibe geistlich arm. Wir alle können immer noch etwas lernen und etwas Neues erkennen. So bleiben wir demütig, weil wir eben die Wahrheit nicht mit Löffeln gegessen haben. Sondern weil wir uns jeden Tag von neuem Gott unterordnen, uns nach ihm ausrichten und sagen:
»Gott, ich brauche dich. Ich brauche deine Wahrheit. Ich brauche deine Weisungen. Ich kann mein Leben alleine nicht erfolgreich leben. Ich brauche dich, um mein Glück, meinen Erfolg und meine nächsten Schritte im Leben zu sehen und zu gehen!«
Er sagte: »Glücklich zu preisen sind die, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich.« Matthäus 5,3