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»Wenn wir sehen und erleben möchten, wie Neues Wirklichkeit wird, wie Träume sich erfüllen, Durchbrüche geschehen und Beziehungen wiederhergestellt werden, müssen wir lernen, immer wieder neue Visionen und Träume zu entwickeln.«

Viele Träume und Ideen entwickeln sich im Laufe der Zeit, und wir müssen lernen, uns immer wieder auf sie einzulassen und sie gemeinsam mit Gott neu zu definieren. Ich erinnere mich noch gut daran, wie ich zu Beginn der Gründung unserer Kirche einen Fünf-Jahres-Plan erstellt habe. Ich habe aufgeschrieben, was alles möglich wäre, wenn wir uns jedes Jahre verdoppeln würden. Eigentlich eine einfache Rechnung: Jedes Jahr würde jeder eine neue Person mit in die Kirche bringen und so würden wir ein gesundes und stabiles Wachstum erreichen. Wir haben daran geglaubt, dafür gebetet und uns voll und ganz auf das Ziel und den Traum ausgerichtet. Doch nach fünf Jahren sah die Realität ganz anders aus, und wir haben unser Ziel bei Weitem nicht erreicht, wie wir es voller Glauben und Begeisterung definiert hatten. In solchen Momenten tauchen Gedanken auf wie: »Hat uns Gott vergessen? Ist er nicht auf unserer Seite? Oder ist er sogar gegen uns?«

So oft habe ich in verschiedenen Gesprächen gehört, wie Menschen zu mir sagten: »Könu, ich habe gebetet, ich habe geglaubt, ich habe mir den Traum aufgeschrieben und die Hoffnung auf ein Wunder nie aufgegeben, aber trotzdem bleibt die Heilung aus. Trotzdem bin ich immer noch alleine, habe den Traumjob nicht bekommen oder wurde bei der Beförderung übergangen. Warum erfüllt Gott meine Wünsche nicht so, wie ich es mir erträumt habe?« In solchen Momenten fragen wir uns unweigerlich: »WARUM?« Und dann sagen wir: »Wenn ich Gott wäre, hätte ich diese Gelegenheit genutzt und ein Wunder getan, denn dabei wäre er groß herausgekommen.« Aber seien wir ehrlich: Wir sind weder Gott, noch liegt das Problem bei ihm.

Das Problem, warum wir vieles verpassen und das Wunder nicht geschieht, liegt oft darin, dass wir von unseren eigenen Plänen und Träumen so eingenommen sind, dass wir den Weg und die Gedanken Gottes dazu übersehen oder verpassen. Jesus lehrt uns in der Bibel, dass wir unser Denken immer wieder an die Gegebenheiten und den Gedanken Gottes anpassen sollten. Es ist wie neuer Wein, der in neue Schläuche gehört – wir sollten uns immer wieder auf die aktuellen Situationen einlassen. Denn selten erfüllt sich ein Traum oder Wunsch genau so, wie wir es uns vorgestellt haben. Gott legt uns Wünsche, Sehnsüchte und Träume ins Herz, aber wie wir unser Ziel erreichen und wie sich diese Wünsche genau erfüllen, dürfen wir Gott überlassen. Je mehr wir uns immer wieder mit neuen Visionen und Ideen auf Gott einlassen, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir das Ziel nicht verpassen.

Auch füllt man nicht jungen Wein in alte Schläuche. Er gärt ja noch, und die Schläuche würden platzen; der Wein würde auslaufen, und auch die Schläuche wären nicht mehr zu gebrauchen. Nein, jungen Wein füllt man in neue Schläuche; dann bleibt beides erhalten. Matthäus 9,17