Wir sind dazu befreit, all den Segen zu empfangen, den Gott für uns vorbereitet hat. Wir sind frei, all die Geschenke des Lebens voll auszukosten, die Gott uns jeden Tag von neuem geben und zeigen möchte.
Wir sind in der Lage, trotz unseres Versagens, unserer Fehler, unserer Sünden, unserer Schwächen, Zweifel und Ängste Gottes Bestimmung für unser Leben zu entdecken, und zwar, weil Gott uns ein Geschenk gemacht hat. Ein freies Geschenk, das wir, wenn wir wollen, einfach so annehmen dürfen. Wir müssen weder dafür zahlen, noch etwas leisten, noch etwas dazu beitragen, wir dürfen es einfach so in Empfang nehmen. Und genau darum werden wir in unserem Leben einen Unterschied machen. Warum? Weil wir plötzlich alles richtig machen und nie mehr einen Fehler begehen? Nein. Weil uns vergeben ist, wir trotz Fehler und Zweifel unsere Vergebung nie mehr verlieren und wir unser Ziel hier auf Erden mit Gott zusammen erreichen werden. Wir müssen uns nicht mehr von unserer Vergangenheit, unserem Versagen, unseren Fehlern zurückhalten lassen, denn dank unserem Glauben und dem Geschenk der Gnade sind uns unsere vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Sünden vergeben.
Um dies noch besser zu verstehen, betrachten wir Jesus. Wir lesen in der Bibel, wie Jesus am Ende seines Lebens auf der Erde gekreuzigt wird. Obwohl Jesus, der Sohn Gottes, ohne jegliche Fehler und Sünde war, musste er am Kreuz für all unsere Fehler sterben. Das war der Plan Gottes. Denn jegliche Sünde und jegliches Versagen fordert ein Opfer. So war es schon immer. Das ganze Alte Testament hindurch, dem ersten Teil der Bibel, lesen wir immer wieder, wie die Menschen als Folge ihrer Fehler in den Tempel gehen mussten, um ein Opfer darzubringen. Das Blut, das dann durch das geopferte Tier auf dem Altar vergossen wurde, zahlte stellvertretend den Preis für ihr Versagen. So finden wir in der Bibel eine Liste nach der anderen, was genau man für welche Fehler opfern musste, damit die Sünde vergeben werden konnte. Das war ein riesiger Stress für die Menschen, und die Priester – die damaligen Gottesdienstleiter – waren vor allem damit beschäftigt, die Vögel, die Kälber, die Schafe und all die anderen Tiere fachgerecht, wie es in der Bibel beschrieben steht, hinzurichten. Wenn ich mir dies so vorstelle, waren die Priester eher Metzger als Kommunikatoren und das Ganze war eine ziemlich blutige Sache.
Damit Gott diesem Gemetzel ein Ende bereiten und ein neues Zeitalter einläuten konnte, brauchte er ein Opfer, das für alle Sünden, die jemals getan wurden und die noch getan würden, stirbt. Dass dafür kein Tier ausreichte, sollte uns allen klar sein. Auch ein gewöhnlicher Mensch genügte nicht, weil alle Menschen fehlerbehaftet sind. Gott brauchte ein Opfer, das ohne Fehler und ohne Makel war. Da blieb nur Gott selbst übrig. So wurde er Mensch, indem er seinen Sohn auf diese Erde schickte, Jesus. Jesus, starb am Kreuz für all unsere Sünden, für die der ganzen Menschheit. So wurde zum letzten Mal durch ein Opfer Blut vergossen. Dieses Blut, das Jesus am Kreuz vergoss, wurde stellvertretend für all unsere Fehler vergossen. Damit war nun Schluss mit all dem Opfern und dem blutigen Geschehen im Tempel. Genial, nicht wahr? Denke gerade heute von neuem daran: Dir ist vergeben, deine Sünden werden dir nicht mehr angerechnet. Die Bestimmung, die Gott für dich hat, ist größer als deine Fehler in der Vergangenheit.
Doch jetzt hat Gott … seine Gerechtigkeit sichtbar werden lassen. Es ist eine Gerechtigkeit, deren Grundlage der Glaube an Jesus Christus ist und die allen zugute kommt, die glauben. … und dass sie für gerecht erklärt werden, beruht auf seiner Gnade. Es ist ein freies Geschenk aufgrund der Erlösung durch Jesus Christus. Römer 3,21–22a.24
Aus dem neuen Buch von Konrad Blaser: »Jeden Tag NEU« – erscheint am 16. Juli 2023