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Es ist alles da. All die guten Eigenschaften schlummern bereits in uns. Wir müssen nicht heute alles perfekt im Griff haben. Wir haben ein Leben lang Zeit, uns Schritt für Schritt zu verändern.

Wir können all die guten Eigenschaften in uns ohne großen Druck und ohne Krampf einfach nach und nach mit Gott zusammen hervorholen. Suchen wir Gott und richten uns auf ihn aus, wird all das Gute ganz von selbst in uns aufgehen. Es wird zunehmend unser Leben bestimmen, uns automatisch weiterbringen und Schritt für Schritt zu den Menschen machen, die Gott schon von Anfang an bestimmt und geplant hat. Doch die Frage ist: Wo und wie beginnen wir? Oder anders gefragt, was ist unsere Aufgabe? Unsere Aufgabe ist es, zunächst unsere Gedanken und dann auch unsere Worte zu verändern und dadurch für all die kleinen Samen in uns einen Boden zu bereiten, in dem die guten Eigenschaften wachsen können. Darum sage zu dir selbst:

»Ich bin geduldig, ich bin liebenswert, ich bin gesegnet, ich bin ein Segen für andere. In mir ruhen Disziplin und Freude. Ich reagiere mit Frieden und Ruhe und habe immer die nötige Geduld und Großzügigkeit in mir.«

Denke nicht mehr über dich, dass du dies oder jenes halt nicht kannst, weil du zu ungeduldig oder zu undiszipliniert bist. Sage nicht mehr: »Ich kann mich nicht beherrschen, ich bin ein Versager und werde nie mit der nötigen Disziplin handeln können. Ich werde nicht treu sein können, das ist meine Schwäche. Und das mit der Freude … Ich bin halt eher ein pessimistischer Mensch und mache mir von meinem Naturell her mehr Sorgen als andere …« Wenn wir so über uns denken und reden, müssen wir nicht erstaunt sein, wenn es auch so eintrifft.

Um dies noch besser zu verstehen, möchte ich dir die Geschichte über zwei Wölfe erzählen. In dieser alten Sage gibt ein Großvater seinem Enkel eine wichtige Lebensregel mit. Der alte weise Mann sagte: »Mein Junge, im Inneren eines jeden Menschen tobt ein Kampf zwischen zwei Wölfen. Der eine Wolf ist böse. Er ist wütend, eifersüchtig, rachsüchtig, stolz und faul. Der andere Wolf ist gut. Er ist voller Liebe, Freundlichkeit, Demut und Selbstbeherrschung. Diese beiden Wölfe kämpfen unablässig miteinander.« Der kleine Junge dachte nach und fragte dann zurück: »Und welcher der beiden wird gewinnen, Großvater?« Der Großvater lächelte und antwortete: »Der, den du fütterst.«

Wenn wir die negativen Eigenschaften immer wieder füttern und pflegen, dann werden sie zunehmen und nach und nach unser Leben bestimmen. Wenn wir immer wieder negativ über unseren Chef sprechen und uns über unseren Arbeitsplatz beschweren, wird die Freude an der Arbeit immer weiter abnehmen. Wenn wir immer wieder aus Zorn, Stolz oder Faulheit heraus unser Leben, das nichts bewegt, zu rechtfertigen versuchen und dabei anderen die Schuld geben, müssen wir nicht erstaunt sein, wenn wir mit der Zeit keine Freundschaften mehr haben und das Leben allmählich an uns vorbeizieht. Füttere stattdessen den guten Wolf, die guten Eigenschaften in dir und sprich jeden Tag von neuem über dir aus, wer und was du in den Augen Gottes bist. Sag, dass du Frieden in deinem Herzen trägst, mit Geduld reagieren, den Menschen freundlich begegnen und mit Demut und Selbstbeherrschung durch den Tag gehen wirst. Egal, ob es dir immer gelingt, richtig zu reagieren, sprich es am nächsten Tag erneut aus, am übernächsten auch wieder und so weiter. Wenn wir dies tun, wird das Gute in uns wie von selbst allmählich an die Oberfläche kommen. Ein Jahr später werden wir staunen, wie wir uns einfach so verändert haben, und ein weiteres Jahr später nochmals, und an unserem Lebensende werden wir als alter, weiser, friedlicher, gütiger, demütiger und zufriedener Mensch von dieser Erde gehen können und so unserem Gott im Himmel begegnen.

Denn was wir sind, ist Gottes Werk; er hat uns durch Jesus Christus dazu geschaffen, das zu tun, was gut und richtig ist. Gott hat alles, was wir tun sollen, vorbereitet; an uns ist es nun, das Vorbereitete auszuführen. Epheser 2,10