«Durch Jesus ist Gott auf diese Erde heruntergekommen. Mitten in seine sündige und kaputte Schöpfung hinein.»
Wenn wir das Alte Testament lesen, sehen wir Buch für Buch, dass Gott nichts ausgelassen hat, um den Menschen immer wieder seine Macht und Grösse zu zeigen sowie zu offenbaren. Wir lesen eine Wunder- und Segensgeschichte nach der anderen. Wir lesen aber auch, dass sobald es den Menschen gut ging, sie Gott vergassen. Sie dachten nur noch an sich selbst, waren ungerecht zueinander, undankbar, egoistisch, stolz, machtsüchtig und unbarmherzig. Selbstverständlich war Gott darüber nicht erstaunt. Gott ist Gott. ER liess ganz bewusst die Menschen es so lange selbst versuchen bis ER es nicht mehr verantworten konnte und dann tat ER etwas, das kein Mensch je für möglich gehalten hätte. ER wurde Mensch. Ja, ich meine damit die Weihnachtsgeschichte. Im zweiten Teil der Bibel, im Neuen Testament, können wir diese Geschichte lesen. Es ist eine Geschichte die alles, was vorher passiert ist, übertrifft und auf den Kopf stellt. Es ist etwas, das wir mit unserem begrenzten Verstand fast nicht begreifen können. Gott wird durch seinen Sohn Jesus Mensch.
Gott pflanzt sich in einen völlig unspektakulären Stammbaum ein. In eine 0815 Liebesgeschichte. ER fragt eine unscheinbare Frau mit dem Namen Maria, ob sie den Messias, den Retter der Menschheit, auf die Welt bringen möchte. Sie sagt Ja. Gott fragt auch Josef, den Verlobten von Maria, ob er bereit sei, seine bis jetzt eher gewöhnliche Liebesgeschichte durch Gott umschreiben zu lassen. Auch Josef sagt mutig Ja. Der Sohn von Gott wird in eine typisch jüdische Familie hineingeboren, bekam Brüder und Schwestern, erlernte den Beruf von seinem Ziehvater, Zimmermann, und kämpfte mit ganz alltäglichen Problemen. Er bekam dreckige und staubige Füsse. Er hatte Hunger und Durst. Er machte nicht immer, was seine Eltern und Freunde von ihm erwarteten. Er musste Versuchungen standhalten. Er wurde ausgelacht und verspottet. Er hatte Angst und regte sich über Menschen auf, die lieblos und gesetzlich waren. Er wurde nicht immer verstanden, nicht einmal von seinen engsten Freunden. Viele liebten ihn, viele hassten ihn. Darum gibt es einen Satz, den wir nie zu Gott sagen können: „Gott, du hast ja keine Ahnung wie es mir geht und wie ich mich gerade fühle.“ Oh nein, Gott weiss es. Gott war im selben Boot. Wir haben einen Gott an unserer Seite, der es weiss. Einen Gott der Empathie, des Mitgefühls und der Barmherzigkeit. Einen Gott, der nicht weit entfernt auf Wolke 77 ist, sondern einen Gott, der in unseren Schuhen gelaufen ist – 30 Jahre lang bis zu seinem Tod. Durch Jesus ist Gott auf diese Erde heruntergekommen. Mitten in seine Schöpfung hinein. Damit ER dich und mich versteht, uns auch in unseren grössten Nöten nahe sein und uns begleiten kann. Weil ER weiss wie es war. Gott wurde durch Jesus Mensch, um dich und mich zu verstehen.
„Christus ist das Bild des unsichtbaren Gottes. Er war bereits da, noch bevor Gott irgendetwas erschuf, und ist der Erste aller Schöpfung.“ Kolosser 1,15