«Egal wie alt und weise du bist, entscheide dich immer wieder dazu, Neues zu lernen, Neuem gegenüber offen zu sein und in deinem Leben nicht stehen zu bleiben.»
Saul, der König zur Zeit des Lebens von David wurde ja in der Bibel, ganz offensichtlich, von David überholt. David, der einfache Hirtenjunge, wurde nach und nach am Hof des Königs als dessen Diener immer wie beliebter. Er war menschlicher, barmherziger und wurde mehr und mehr zum Mann der Stunde. Sauls Autorität schwand und er war drauf und dran, seine Position zu verlieren. Dann lesen wir, wie Saul begann, sich vor David zu fürchten. Doch vor was fürchtete sich der König wirklich? Seine grösste Angst war, dass David seine Stellung, seine Position und seine Macht übernehmen würde.
Vor was fürchten wir uns, wenn wir auf ein Wunder, einen Durchbruch oder eine neue Tür, die sich öffnen sollte, am Warten sind? Fürchten wir uns davor, dass andere uns überholen? Andere an unserer Stelle über sich hinauswachsen werden oder dass andere mehr Segen und Fülle entdecken werden als wir? Und ehe wir es realisieren, kommen wir in einen unglaublichen Stress und landen in einem Wettkampf, den wir gar nicht kämpfen müssten. Statt dich in Wartezeiten um deine Ehre, Position und deinen Ruf zu kümmern, nutze die Zeit und lerne etwas Neues.
Für Saul wäre es ein kleines gewesen, sich für etwas Neues öffnen. David kümmerte sich um die Soldaten von Saul. David war erfolgreich in allem was er tat. David war loyal und hätte sich nie gegen Saul gestellt. David fuhr ein Sieg nach dem anderen ein und war auf einer Welle des Erfolges. David liebte zudem die Tochter von Saul und heiratete sie. David hatte zudem ein sehr gutes Verhältnis mit Sauls Sohn. Das Volk liebte David und zudem war David nicht nur fähig und beliebt, sondern er wurde ja auch schon von Gott zum Nachfolger von Saul bestimmt. Saul hätte sich in aller Ruhe in seiner Residenz zurückziehen und aus der Ferne beobachten können, wie David sich all den Herausforderungen eines Königs stellt und sich um all die Probleme, die anstehen, kümmert. Saul hätte so den besten Lebensabend gehabt.
Saul hätte sich zum Beispiel ein Ferienhaus bauen können. Er hätte sich dort mit seiner Frau und ein paar Dienern zurückziehen können. Er hätte dort seine Memoiren schreiben können. Ein geniales Buch das zeigt, wie ein Mann aus dem Nichts König wird. Er hätte den Sonnenuntergang geniessen können. Oder er hätte sich eine krasse Kutsche bauen lassen können. Er hätte durchs Land reisen, all die schönen Bauten bestaunen, in der Natur Gott finden und hier und da einen langen Urlaub machen können. Er hätte auch einen Weinberg anlegen können. Die besten Winzer des Landes zu sich holen um sich im Weinbau weiterzubilden. Er hätte den besten Wein dieser Zeit herstellen können. So hätte er als der König in die Geschichte eingehen können, der einen unglaublichen Wein für seine Zeit kreiert hatte. Stattdessen ging er als der eifersüchtige und einsame König in die Geschichte ein.
Ich weiss, solche Gedankenspiele sind heikel, aber ich liebe sie. Und was mir dies sagt, ist: Wir haben immer die Wahl, wie wir auf unsere Umstände reagieren. Bleiben wir unserem Gott gegenüber treu, auch wenn uns Menschen um uns herum überholen, mehr gesegnet werden und mehr mit Gott erleben als wir? Oder öffnen wir unser Herz gegenüber dem Neid und der Eifersucht? Ich möchte dich ermutigen, statt immer wieder links und rechts zu schauen, die Zeit im Warten zu nutzen und etwas Neues zu lernen. Denn Gott wird sich schon um deinen Segen und deine Wunder kümmern.
«Und David hatte Erfolg bei allem, was er unternahm, denn der HERR war mit ihm. Als Saul das erkannte, fürchtete er sich noch mehr vor David. Doch ganz Israel und Juda liebte David, weil er seine Truppen so erfolgreich in die Schlacht führte.» 1. Samuel 18,14-16