Skip to main content

»Ich habe Geduld in mir. Ich gehe gelassen und ruhig durchs Leben. Ich setze dank meiner Treue und Konstanz neue Wunder und Gottes Segen über meinem Leben frei.«  

Geduld wird als eine Tugend betrachtet, eine wertvolle Eigenschaft, welche einen Menschen positiv auszeichnet und zu einer Bereicherung für die Gesellschaft macht. Geduldige Menschen summen ein Liedchen im Stau, schauen dem Rasen beim Wachsen zu, führen liebevolle Gespräche im Wartezimmer, und pfeifen gutgelaunt zur Melodie der Warteschleife. Geduldige Menschen sind heutzutage eher selten anzutreffen. Wen wundert’s? Das Leben scheint im Vergleich zu früher rasend schnell geworden zu sein. Zeit ist kostbar, wir werden dazu gedrängt, schneller, höher und weiter zu gehen. Wir sind jederzeit erreichbar, haben unzählige Optionen, Informationsquellen, Verpflichtungen, Verantwortlichkeiten und Herausforderungen.

Man spricht von der »Generation Zuviel«. Nichtsdestotrotz oder gerade deswegen sollten wir uns darum bemühen, diese kostbare und mittlerweile seltene Tugend in unserem Leben zu kultivieren. Mit der Hilfe Gottes haben wir das Potential, geduldig zu sein. Geduld ist ein ruhiges und beherrschtes Ertragen von etwas, das unangenehm ist oder sehr lange dauert. Wer geduldig ist, hat gelernt zu warten. Früher wurde Geduld auch als »Langmut« bezeichnet. Geduldige Menschen bewahren ihren Mut länger.

Lass uns kurz in eine Geschichte der Bibel eintauchen. Mose schickte zwölf Kundschafter aus, um das von Gott versprochene Land zu erkunden. Ihr Auftrag war es, herauszufinden, wie sie es am besten einnehmen könnten. Zwei der Kundschafter kehrten zurück und waren voller Zuversicht. Sie glaubten fest daran, dass es mit Gottes Hilfe möglich sein würde, das Land zur rechten Zeit einzunehmen. Die anderen zehn Kundschafter jedoch brachten das Volk mit ihren entmutigenden Berichten zum Verzweifeln. Sie fürchteten sich vor den Feinden und vor der Herausforderung und sahen nur ihre eigene menschliche Schwäche. Gott war enttäuscht über ihr Verhalten. Sie handelten, ohne auf ihn zu vertrauen, ohne auf seine Führung zu warten. Je mehr wir Gott in unser Leben integrieren und ihm das Unmögliche zutrauen, desto geduldiger werden wir mit unseren eigenen, menschlichen Grenzen.

Geduld ist eine positive Begleiterscheinung unseres Glaubens:

Wenn dagegen der Heilige Geist unser Leben beherrscht, wird er ganz andere Frucht in uns wachsen lassen: Liebe, Freude, Frieden, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung. Galater 5,22

Geduld ist der feste Boden, auf dem Treue wachsen kann. Auf Treue kann Gott seine Träume, Ideen, Wünsche und sein Reich aufbauen. Geduld kommt von Gott. Wir Menschen neigen von Natur aus zur Ungeduld. Wenn wir uns auf Gott einlassen, wird er uns in Geduld schulen. Im Warten wird er uns das Geheimnis des Vertrauens zeigen und die Chance zum Gehorsam geben. Er lehrt uns Geduld, wenn wir Ausharren und ihm mehr vertrauen als allen anderen Stimmen.

»Ich bin der HERR, der barmherzige und gnädige Gott. Meine Geduld, meine Liebe und Treue sind groß.« 2. Mose 34,6

Sage nun im Glauben: »Ich will die Geduld, die Gott in mein Leben hineingelegt hat, neu entdecken. Ich will mich von Gott schulen lassen und ein geduldiger, treuer und konstanter Mensch werden, gerade in dieser Welt, wo es drunter und drüber geht.«