»Ich bin geduldig und kann immer wieder auf Gott, sein Wirken, seine Wunder und seine Weisungen warten. Ich gehe ruhig und gelassen durchs Leben, weil ich weiß, Gott hat Zeit.«
Gott denkt nicht nur im Rahmen eines einzelnen Lebens, sondern in Generationen. Wenn er dich und mich betrachtet, sieht er weit in die Zukunft. Gott denkt immer größer und über unser eigenes Leben hinaus. Viele Träume, die wir haben, werden nicht von uns, sondern von unseren Nachkommen oder den Nachkommen unserer Nachkommen erfüllt werden. Gott versprach Abraham nicht nur einen Sohn, sondern ein ganzes Volk. Abraham erlebte jedoch nur die Geburt seines Sohnes, während das Volk erst aus seinem Enkel entstand. Auch in unserem Leben hat Gott viele Träume eingepflanzt, für die wir möglicherweise nicht genug Zeit haben, um sie allein während unserer Lebenszeit zu verwirklichen. Wir dürfen davon ausgehen, dass alles, was Gott mit uns nicht abschließen oder erreichen konnte, er mit unserer nächsten Generation in Bewegung setzen wird. Daher dürfen wir locker und gelassen an unseren Träumen festhalten, auch wenn es scheint, dass wir dafür viel zu wenig Zeit haben.
Dies machte auch David. Sein Traum war es, Gott einen Tempel zu bauen. Doch dann sagte Gott zu ihm, dass dies nicht er, sondern sein Sohn tun würde. Ich kann mir gut vorstellen, wie David vor seinem Palast sitzt, über die Weiten seines Reiches schaut und davon träumt, Gott ein Zuhause zu bauen. Vielleicht hat er sogar schon ein Modell davon gebaut, stundenlang seinen Kindern davon erzählt, wie der Tempel aussehen würde, und konnte es kaum erwarten, endlich mit diesem Projekt zu beginnen. Doch dann kommt Gott und sagt: »David, warte!« und David wartet, weil er weiß, all die Träume, Visionen und Pläne sind nicht umsonst, sein Sohn wird sie umsetzen. Er weiß, eines Tages wird er im Himmel sein und von oben zuschauen, wie Salomo den Tempel baut, den er sich erträumt und vorgestellt hat. Dann wird er ihn anfeuern und ihm zurufen, dranzubleiben. Und wenn Salomo in Gefahr ist aufzugeben, wird er ihn aus dem Himmel heraus anspornen, nicht aufzugeben.
So ist es auch bei uns. Alle unsere Vorfahren, unsere Eltern, Großeltern, Urgroßeltern, und so weiter – feuern uns vom Himmel herab an, weiterzumachen, das, was sie durch ihren Glauben und ihre Gebete ins Leben gerufen haben, fortzusetzen. So gesehen werden wir nie allein durchs Leben gehen, weil immer wieder all die Glaubenshelden aus der Bibel und unsere Vorfahren, die im Glauben vorangegangen sind, uns anfeuern.
Wir haben also Zeit. Zeit zum Träumen und Visionieren. Und wenn Gott es nicht mit uns tut, wird er es mit unserer nächsten Generation tun, und wir werden sie vom Himmel aus anfeuern, dranzubleiben!
»Und nun kündige ich, der HERR, dir an, dass ich dir ein Haus bauen werde, nicht du mir! Wenn deine Zeit abgelaufen ist und du stirbst, werde ich dafür sorgen, dass einer deiner Söhne dir auf dem Königsthron folgt. Der wird dann ein Haus für mich bauen und ich werde seine Herrschaft und die seiner Nachkommen für alle Zeiten fest begründen.« 2. Samuel 7,11–13