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»Gottes unerwartete Wunder, seine Kraft, seine Heilung, seine Nähe, seine Gunst und seine Gnade warten auf mich.«

Die Bibel ermutigt uns, gerade in Zeiten, in denen wir uns schwach, niedergeschlagen und krank fühlen, bewusst auszusprechen, dass wir dies nicht sind, und kraftvolle Worte über uns zu sagen. Denn damit säen wir Glauben in unsere Herzen, und Gottes Heilung kann unser Leben unerwartet treffen und verändern.

Vor ein paar Jahren musste ich während unseren Familienferien in Kroatien ins Krankenhaus, da ich von einer Blutkrankheit überrascht worden war. Im Krankenhaus betete ich und dachte, dass es eine kurze Angelegenheit sein würde. Gott würde mich heilen oder die Medikamente würden einfach super wirken, und dann würde das Leben weitergehen wie zuvor. Doch ich wurde in weder geheilt, noch zeigten die Tabletten große Wirkung. Es lief überhaupt nicht so, wie ich es mir vorgestellt und erhofft hatte. Als mir bewusst wurde, dass dies eine längerer Prozess werden könnte, begann ich Gott zu fragen: »Was willst du mir damit zeigen?« Gott ließ mehrere Monate des Auf und Abs zu: Hoffnung auf Heilung, die eine Woche später wieder zerschlagen wurde, viele Krankenhausbesuche, schlaflose Nächte, Hungerattacken und stark eingeschränkte Arbeitsfähigkeit. Und in all dieser Zeit war Gott da, seine Liebe und Nähe waren spürbar. Gott war da, mitten in meiner Krankheit, mitten in meiner Herausforderung, mitten in all meinen Fragen. Auch wenn vieles im Moment keinen Sinn ergab, auch wenn ich nicht wusste, warum, und auch wenn die ganze Situation herausfordernd und mühsam war.

Vielleicht geht es dir jetzt gerade ähnlich. Du bist mittendrin, weder am Ziel, noch durchgebrochen, befreit oder geheilt. Du bist bereit, deine Herausforderung anzunehmen, deine Krankheit, deine Not zu akzeptieren, und trotzdem die Hoffnung auf Heilung, auf ein Wunder nicht aufzugeben. Und das ist gut so. Das nennt man Glauben. Wir glauben, dass Gott uns nicht vergessen hat. Wir glauben, dass Gott für uns ist. Wir glauben, dass es irgendwann Sinn machen wird, auch wenn es im Moment total sinnlos erscheint. Wir glauben daran, dass Gott uns in dieser schwierigen Zeit beistehen und begleiten wird, aber auch, dass er uns daraus herausholen wird. Wir glauben, dass die Herausforderung uns letztendlich nicht schaden wird. Wir glauben, dass wir daran nicht zerbrechen werden, auch wenn wir oft nicht wissen, wie wir den Tag mit dieser Krankheit, mit dieser Schwäche, mit diesem Schmerz, mit dieser Not bloß schaffen sollen. Wir glauben, wir hoffen, wir beten, wir sprechen aus, und trotzdem scheint sich nichts zu verändern. Aber wir geben unseren Glauben nicht auf, und das ist gut so. Denn genau aus diesem Glauben, aus diesem Dranbleiben und Festhalten, kann und wird Gott das nächste Wunder, den nächsten Durchbruch, die nächste Heilung kreieren und uns unerwartet zum genau richtigen Zeitpunkt überraschen.

Selbst wenn ich durch ein finsteres Tal gehen muss, wo Todesschatten mich umgeben, fürchte ich mich vor keinem Unglück, denn du, HERR, bist bei mir! Dein Stock und dein Hirtenstab geben mir Trost. Psalm 23,4