«Wenn wir unser volles Potenzial entdecken, unsere Gaben und Talente ausleben und das Gute sehen wollen, das Gott für uns bereithält, dann brauchen wir Zeit. Zeit in einer Welt, die keine mehr hat. Zeit in einer Zeit, in der alles schnell gehen muss und Zeit in einer Generation, die nicht mehr gelernt hat, zu warten!»
Wir leben in einer Zeit, in der alles schnell gehen muss. Wir erwarten Antworten in Sekunden, Erfolg über Nacht und Veränderung ohne Mühe. Doch das Reich Gottes funktioniert anders. Gott arbeitet nicht in „Schnellprogrammen“. Er arbeitet in Prozessen.
Ein gutes Beispiel dafür ist der Wein. Zwischen der Traube am Rebstock und dem Wein im Glas liegt ein langer, intensiver Weg. Der Boden muss vorbereitet werden, die Rebe gepflanzt, gepflegt, geschnitten – und kann erst nach Jahren geerntet werden. Dann wird die Traube gepresst, gegärt, gelagert und gereift. Ein Winzer weiß: Nur durch Zeit, Druck und Geduld entsteht Qualität. Und genauso ist es mit uns. Wenn Gott mit unserem Leben etwas Wertvolles hervorbringen will, dann geschieht das nicht von heute auf morgen. Er formt Charakter. Er schleift Ecken. Er erlaubt Situationen, die uns herausfordern – nicht um uns zu zerstören, sondern um uns zu veredeln.
Viele wollen Wein, aber niemand will gepresst werden. Viele wünschen sich Tiefe, aber niemand will warten. Doch Tiefe entsteht nur durch Zeit. Segen wächst nur durch Prozesse. Berufung entfaltet sich nur, wenn wir bereit sind, das Warten zu ertragen. Ich glaube, Gott ruft uns gerade heute und durch diesen Blog neu dazu, dem Prozess zu vertrauen. Nicht abzukürzen. Nicht zu fliehen. Sondern Ja zu sagen. Ja zur Zeit, die er braucht, um unser Herz zu formen. Ja zu den Phasen, in denen nichts sichtbar ist – aber im Verborgenen etwas reift. Denn am Ende wirst du merken: Es lohnt sich. Die Jahre des Wartens waren nicht verschwendet, sie waren Vorbereitung. Der Druck war kein Zufall, sondern Teil des Plans. Und wenn der Zeitpunkt kommt, wird das, was Gott in dir geformt hat, Frucht tragen – reif, echt, beständig. Darum: Sage Ja zum Prozess.
Denn ein guter Wein – und ein starkes Leben – brauchen Zeit.
«Da wir also das, worauf wir hoffen, noch nicht sehen, warten wir unbeirrbar, ´bis es sich erfüllt`. Und auch der Geist ´Gottes` tritt mit Flehen und Seufzen für uns ein; er bringt das zum Ausdruck, was wir mit unseren Worten nicht sagen können.» Römer 8,25&26
