«Gott will und wird das Beste mit uns zusammen aus dieser Zeit, in der wir leben, herausholen. Denn wir sind berufen für eine solche Zeit und wir dürfen wissen: wir werden nicht zerbrechen, sondern immer wieder aufstehen, aufblühen und mit unserem Leben einen Unterschied machen.»

Ich erinnere mich noch genau an diesen Tag. Es war der Moment, als die Corona-Massnahmen in der Schweiz aufgehoben wurden. Endlich! Wir durften uns wieder treffen, ohne Masken, ohne Abstand, ohne all die Einschränkungen, die uns so lange begleitet hatten. Zum ersten Mal seit Monaten konnten wir wieder zusammen feiern, singen, lachen, beten – frei atmen. Es fühlte sich an wie ein Stück Normalität, das zurückkehrte. Ich weiss noch, wie ich damals dachte: „Herr, endlich! Jetzt kommt vielleicht wieder eine Zeit der Ruhe, eine Zeit des Friedens.“

Doch nur ein paar Tage später kam der nächste Schlag: Der Krieg in der Ukraine begann. Bilder von Zerstörung, Menschen auf der Flucht, Angst und Unsicherheit füllten plötzlich unsere Bildschirme. Und ich sass da – mit offenen Fragen, mit Sorgen, mit einem Knoten im Herzen.

„Herr, geht das jetzt einfach so weiter? Eine Krise jagt die nächste? Gibt es überhaupt nochmal echte Ruhe auf dieser Welt?“

Ich spürte, wie die Unsicherheit wuchs. Nicht nur global, sondern auch persönlich. Wir alle hatten gehofft, dass nach Corona wieder Stabilität einkehrt – und doch schien alles noch fragiler zu werden. Und genau in diesem Moment – inmitten meiner Fragen und Ängste – sprach Gott zu mir. Nicht laut, aber klar.

Ich las in der Bibel die Geschichte, in der Jesus mit seinen Jüngern im Boot sitzt. Ein heftiger Sturm bricht los, die Wellen schlagen über das Boot, Panik macht sich breit. Die Jünger schreien: „Meister, kümmert es dich nicht, dass wir untergehen?“ Und Jesus? Er steht auf, gebietet Wind und Wellen zu schweigen – und plötzlich ist alles still. Dann schaut er seine Freunde an und sagt:

»Warum habt ihr solche Angst?«, sagte Jesus zu seinen Jüngern. »Habt ihr immer noch keinen Glauben?« Markus 4,40

Dieser Satz traf mich mitten ins Herz. Ich merkte: Gott fragte nicht nur die Jünger damals – er fragte auch mich: „Könu, warum hast du Angst? Glaubst du wirklich, dass ich die Kontrolle verloren habe? Dass ich überrascht bin von dem, was auf der Welt passiert?“

Und in diesem Moment wurde mir einmal mehr bewusst: Der Friede Gottes hängt nicht von den Umständen ab, sondern von meinem Vertrauen. Selbst wenn die Welt bebt, darf mein Herz ruhig bleiben – nicht, weil alles gut aussieht, sondern weil Gott gut bleibt und alles in seiner Hand hält. Auch wenn es stürmt. Auch wenn die Welt sich nicht mehr zu erholen scheint. Auch wenn du nicht weisst, was die Zukunft bringt – brauchen wir uns nicht zu fürchten. Wenn du Glauben hast, wird dieser Glaube zu deiner Grundlage, zu deinem festen Boden, auf dem du stehst, wenn alles andere wankt.

«Die Jünger weckten ihn und schrien: »Meister, macht es dir nichts aus, dass wir umkommen?« Jesus stand auf, wies den Wind in seine Schranken und befahl dem See: »Schweig! Sei still!« Da legte sich der Wind, und es trat eine große Stille ein. »Warum habt ihr solche Angst?«, sagte Jesus zu seinen Jüngern. »Habt ihr immer noch keinen Glauben?« Markus 4,38-40