«Wir sind immer wieder herausgefordert, uns auf das Neue einzulassen und Gewohntes loszulassen.»
Viele Menschen sehnen sich danach, dass alles wieder wird wie früher. Doch manchmal ist das nicht Gottes Plan. Gott führt uns nicht zurück, sondern weiter.
Das Bild des Weins bringt es auf den Punkt: Damit Wein entstehen kann, muss die Traube zerquetscht werden. Und wenn der Saft einmal fliesst, kann er nicht mehr zurück zur Traube werden. Es beginnt etwas Neues. Genauso arbeitet Gott in unserem Leben. Zerbruch, Druck und Veränderung sind oft die Orte, an denen Neues entsteht. Doch wir müssen lernen, loszulassen, damit Gott Neues schaffen kann.
Dies sehen wir auch bei Maria, einer Frau, die Jesus am Grab besuchen möchte. Doch sein Grab ist leer. Voller Trauer, weil sie Jesus nicht mehr sehen kann, weint sie und dann lesen wir in der Bibel:
»Warum weinst du, liebe Frau?«, fragte er sie. »Wen suchst du?« Maria dachte, es sei der Gärtner, und sagte zu ihm: »Herr, wenn du ihn weggebracht hast, sag mir bitte, wo du ihn hingelegt hast, dann hole ich ihn wieder.« – »Maria!«, sagte Jesus. Da wandte sie sich um und rief: »Rabbuni!« (Das bedeutet »Meister«; Maria gebrauchte den hebräischen Ausdruck.) Jesus sagte zu ihr: »Halte mich nicht fest!» Johannes 20,15-17
Sie begegnet dem Auferstandenen und dieser sagt nur: «Halte mich nicht fest!» Mit anderen Worten sagt Jesus: „Maria, es wird nicht mehr so sein wie früher. Eine neue Zeit hat begonnen!“ Auch zu uns sagt Gott immer wieder: Halte nicht fest am Alten. Das Alte war gut, aber das Neue kommt. Und das Neue ist der Ort, an dem dein Glaube wachsen, dein Herz heilen und dein Leben Frucht bringen kann. Du bist keine Traube mehr – du bist Wein; bereit zu fliessen.
Und dieser Wein – dein Leben, deine Berufung – soll andere erfrischen, trösten und segnen.
„Daran denkt ihr, daran klammert ihr euch. Aber blickt doch nicht immer zurück! Ich schaffe jetzt etwas Neues! Es kündigt sich schon an, merkt ihr das nicht? Ich werde eine Straße durch die Wüste legen und lasse dort Ströme fließen, damit mein erwähltes Volk unterwegs zu trinken hat.“ Jesaja 43,18-20
