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»Ich bin glücklich, weil ich an meinem Glauben an Gott festhalte. Auch wenn Menschen mich nicht verstehen, mich hinterfragen und mir meinen Glauben absprechen wollen, halte ich trotzdem an Gott und seinen Zusagen fest.«

Im Urtext lautet die achte Seligpreisung so: »Wie gesegnet sind die, die verfolgt werden, weil sie der Gerechtigkeit nachjagen! Aus ihnen besteht das Himmelreich!« Bist du auch schon mal jemandem oder etwas nachgejagt? Als unsere Kinder noch klein waren, hatten wir junge Hasen. Und immer am Abend, bevor der Marder oder der Fuchs ums Haus zog, mussten die Hasen wieder in den Stall gebracht werden. Das war nicht nur für uns, sondern auch für die ganze Nachbarschaft ein Spektakel. So wie wir den jungen wilden Hasen nachgejagt sind, so sollten wir der Gerechtigkeit nachjagen.

Wir sollten uns einen Plan zurechtlegen, wie wir die Menschen um uns herum gerecht behandeln können. Wir sollten fair sein und zu unseren Worten stehen. Ein Ja ist ein Ja und ein Nein ist ein Nein. Wir sollten nicht nur mit den Augen, sondern auch mit dem Herzen lernen zu schauen. Denn so hat es Jesus gemacht. Ich erinnere mich hier an die Geschichte mit der Ehebrecherin: Eine Frau, die beim Ehebruch erwischt wurde, wurde von Männern zu Jesus gebracht. Sie wollten Jesus mit dieser Frau in eine Falle locken, denn nach dem Gesetz müsste man die Frau steinigen. Jesus schaute in ihre Herzen und sah ihre Motive, die alles andere als sauber waren. Diese Männer hatten keine Liebe für die Ehebrecherin und kein Verständnis für ihre Situation. Ihre Gerechtigkeit war von menschlicher Prägung. Barmherzigkeit, Hilfsbereitschaft und Verständnis waren nicht vorhanden. Jesus schaute die studierten Männer an und sagte: »Wer von euch ohne Sünde ist, der werde den ersten Stein.« Nun wurde es ganz still im Tempel. Zuerst ließen die alten Männer ihre Steine fallen, dann die jungen, am Ende waren alle weg und nur noch Jesus und die Ehebrecherin waren da. Jesus schaute sie an und fragte, wo ihre Ankläger seien. Die Frau antwortete, dass niemand mehr da sei. Dann sagte Jesus: «Dann verurteile ich dich auch nicht.»

Anstatt blind über Menschen zu urteilen, sollten wir wie Jesus der Gerechtigkeit nachjagen. Wie oft reden wir über andere, ohne ihre Geschichte gehört zu haben oder je mit ihnen gesprochen zu haben? Wie oft versprechen wir Menschen oder Gott etwas und halten uns nicht daran? Wie oft sagen wir nur die halbe Wahrheit, um besser dazustehen? Wenn wir diese Gedanken weiterverfolgen, dass wir auch die achte Seligpreisung nie zu hundert Prozent perfekt einhalten können. Wir versagen, wir brauchen Vergebung, und wir brauchen Jesus, um durch unseren Glauben und unser ständiges Suchen nach seiner Gegenwart in unserem Leben zu einem fairen, gerechten und liebevollen Menschen zu werden. Und genau diese Wahrheit macht uns durch Jesus und alles, was er für uns getan hat, gerecht. Diese Wahrheit wird uns frei machen, um gerechte Menschen zu werden. Wir steigen vom hohen Ross herunter und reichen denen, über die wir vielleicht geurteilt haben, unsere Hand. Denn wer selbst die unverdiente Gnade Gottes erfahren hat, möchte sie weitergeben und den Menschen wieder mit der Gerechtigkeit Gottes begegnen. Am Ende werden wir alle gemeinsam im Himmel die Ewigkeit verbringen.

»Glücklich sind die, die verfolgt werden, weil sie in Gottes Gerechtigkeit leben, denn das Himmelreich wird ihnen gehören.« Matthäus 5,10