»Meine besten Tage liegen noch vor mir. Ich begrüße den Zerbruch, weil ich weiß, dass er mich voranbringt und zum Besten führt.«
Wir alle erleben Zeiten, in denen wir zerbrochen, zerquetscht oder wie ausgepresst werden. Alles um uns herum ist schwer und scheint schier unerträglich. Vielleicht haben wir keine Energie mehr und sehen keinen Ausweg. All die Anforderungen, all die Verantwortungen und Bedürfnisse – am Arbeitsplatz, in der Familie, in unserem Umfeld – scheinen uns zu erdrücken. Und wir fragen: »Gott, warum? Was soll das alles?«
Um unsere Situation zu verstehen, kann es helfen, unser Leben mit einer Traube zu vergleichen. Die Weintraube ist die einzige Frucht, deren wahre Bestimmung darin liegt, zu sterben. Natürlich kann man sie essen, aber ihre eigentliche Berufung ist es, Wein zu werden. Sie wird angebaut, um zerquetscht zu werden. Sie wird angebaut, um mit Füßen getreten zu werden. Sie wird angebaut, um zermalmt zu werden. Könnte die Traube schreien, würde sie im Moment des Zerquetschens laut vor Schmerz aufschreien, sodass es alle hören könnten. Doch wenn sie diesen Prozess des Zerquetschens erträgt, wird sie zu Wein – zu Wein, der vielleicht sogar über den Ozean verschifft wird, mit Preisen ausgezeichnet wird, über Jahre an Wert gewinnt und Menschen auf der ganzen Welt zum Träumen bringt. Zum Träumen, weil dieser Wein aus dieser einen Traube einen unglaublichen, einzigartigen Geschmack hat. Die zukünftigen Tage einer Traube werden, wenn sie den Prozess des Zerquetschens durchläuft, besser, größer und bedeutungsvoller sein als ihre Tage als einfache Traube.
Und genauso ist es bei uns: Wenn wir uns dem Zerbruch in unserem Leben stellen und Gott nicht aufgeben, werden auch wir aufblühen und über uns selbst hinauswachsen. Denn du und ich – wir sind wie die Trauben. Gott ist unser Weinbauer, und damit wir Frucht bringen, unser volles Potenzial entfalten und das Beste aus unserem Leben herausholen können, muss er uns hier und da beschneiden oder zerquetschen, damit wir weiterkommen. Gott führt uns nicht durch diesen Prozess, weil er uns nicht liebt. Auch nicht, weil wir nicht genug leisten oder nicht gut genug sind, sondern weil mehr auf uns wartet. Darum: Kommt Zerbruch in dein Leben, dann nicht, um dich zu strafen, sondern weil Gott als dein Weinbauer ihn zulässt, um dich weiterzubringen.
»Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater ist der Weinbauer. Jede Rebe an mir, die nicht Frucht trägt, schneidet er ab; eine Rebe aber, die Frucht trägt, schneidet er zurück; so reinigt er sie, damit sie noch mehr Frucht hervorbringt.» Johannes 15,1–2
				
					