Wie Kinder kommen wir zu Gott und erwarten seinen Zuspruch, seine Weisung, seine Ermutigung, seine Führung, seine Ideen.
So inspirierend und erfrischend die Bibel ist, kann sie auch schwer und unverständlich sein. Warum? Oft liegt es daran, wie wir sie lesen, wie wir uns ihr nähern. Wenn wir sie nicht richtig verstehen, wird sie schwer, macht uns müde, und entmutigt uns, weil das Wort darin plötzlich hart, gesetzlich und verurteilend erscheint. Statt weiterzulesen, legen wir das Wort Gottes dann vielleicht zur Seite. Damit das nicht geschieht, möchte ich dir hier einen Rat geben, der mir persönlich hilft, dass die Bibel mich immer wieder ermutigt, erfrischt und aufbaut, und ich erlebe, wie Gott zu mir spricht.
Nämlich denn, lies die Bibel wie ein Kind. Das bedeutet, dass ich aus dem Wort Gottes das herausnehme, was ich verstehe, und alles andere stehen lasse. Ähnlich wie ein Kind seinen Eltern vertraut, dürfen wir auch Gott vertrauen, dass er uns zeigt, was für uns wichtig ist. Ereignisse, Fragen, Geschichten, die wir nicht verstehen, sowie zu komplizierte Verse und Aussagen lassen wir einfach stehen. Wir legen sie zur Seite und nehmen das an, was für uns Sinn ergibt. Alles, was im ersten Moment nur Fragen und Druck auslöst, können wir getrost wieder vergessen. Es ist noch nicht die Zeit, uns näher mit dieser Aussage, dieser Geschichte oder diesem Vers zu beschäftigen. Gott sagt zu dir: »Diese Aussage, diese Geschichte musst du noch nicht verstehen. Lass es einfach stehen. Nimm das, was ich dir gezeigt habe, und alles andere wird, wenn du bereit bist, für dich Sinn ergeben.«
Deshalb, so glaube ich, sagt Jesus zu seinen Jüngern, als sie ihn fragen, wer der Wichtigste und Größte im Himmelreich sei, dass wir werden sollten wie die Kinder.
Wir sollen werden wie die Kinder! Und so sollten wir auch die Bibel lesen: mit dem Vertrauen von Kindern, dass Gott uns zeigt und sagt, was wichtig ist, während wir alles andere stehen lassen. Mit einer kindlichen Erwartungshaltung sollten wir unmögliche Träume zulassen, größer denken und erwarten, dass Gott uns als liebender Vater beschenkt, behütet und mit seiner Liebe umgibt.
Jesus rief ein Kind, stellte es in ihre Mitte und sagte: »Ich versichere euch: Wenn ihr nicht umkehrt und wie die Kinder werdet, könnt ihr nicht ins Himmelreich kommen.« Matthäus 18,2–3
Dieser Text ist ein Ausschnitt aus dem neuen Buch von Konrad Blaser »Du bestimmst die Richtung«. Mehr dazu findest du HIER.