»Ich begegne meinen Mitmenschen mit Verständnis, Liebe und Mitgefühl. Auch wenn die Menschen um mich herum anders denken, gehe ich auf sie zu und versuche zu verstehen, warum sie so denken und handeln, wie sie es tun.«
Wenn wir die Bibel lesen, erkennen wir, dass es unsere Aufgabe ist, Frieden, Verständnis, Liebe und ein echtes Bemühen um unsere Mitmenschen in die Welt hinauszutragen. Schritte auf andere zuzugehen, Brücken zu bauen – gerade auch zu Menschen, die anders denken und ein anderes Wertesystem haben als wir. Jesus ermutigt uns ganz klar, mit der guten Botschaft, die er uns gegeben hat, hinauszugehen. Nicht stehen zu bleiben, sondern aktiv auf andere zuzugehen. Ich liebe es, wie Jesus seinen letzten Auftrag an seine Jünger – und auch an uns – mit den Worten beginnt: »Geht hinaus!« Jesus wusste genau, dass die Jünger, wenn er diesen Auftrag nicht mit diesen Worten untermauert hätte, einfach als Gruppe zusammengeblieben wären, das Leben gemeinsam genossen hätten, ihre Fische gegrillt, über ihre Überzeugungen ausgetauscht und mehr und mehr über all jene gelästert hätten, die das Leben anders sehen, leben und verstehen. Darum sagte er zu ihnen: »Geht hinaus. Bleibt nicht in eurer Box!«
Aber wie sollen wir hinausgehen? Indem wir den Menschen die rettende Botschaft bringen. Die gute Botschaft, das Evangelium, das Hoffnung schenken und mit Liebe und Verständnis weitergegeben werden sollte – dienend und demütig. So begegnen wir den Menschen in unserem Umfeld in der Liebe Gottes – einer Liebe, die zuhört, die dient, die hilft, die Zuversicht vermittelt. Wir schenken ein Lachen, Hoffnung, Verständnis, und strecken unsere Hand aus, um die Menschen um uns herum wahrzunehmen. So sollte unser Lebensstil aussehen – ein Lebensstil, der gerade diejenigen, die außerhalb unserer Denkweise und Box leben, sieht und wahrnimmt. Wir gehen nicht arrogant, besserwisserisch oder von oben herab in die Welt. Nein, die gute und rettende Botschaft ist eine Botschaft der Nächstenliebe, der Barmherzigkeit und einer echten Offenheit.
Ich persönlich liebe es, Zeit mit Menschen zu verbringen, die anders glauben, anders denken und in anderen Lebenssituationen sind als ich. Solange wir einander mit gegenseitigem Respekt begegnen, die Ansichten und Meinungen des anderen akzeptieren und bereit sind, voneinander zu lernen, werden wir alle aus einer solchen Begegnung profitieren. Andere Menschen, Ideologien und Überzeugungen machen mir keine Angst. Was mir Angst macht, sind Menschen, die in ihrer Box, in ihrer Welt stehen geblieben sind und nicht mehr bereit sind, einen Schritt auf ihr Gegenüber zuzugehen. Solche Menschen finden wir überall, auch bei den Frommen. Darum, egal wo du in deinem Leben stehst und was dir Sicherheit gibt, bleib nicht in deiner Komfortzone stehen. Schau hin und wieder über den Tellerrand und erlebe, wie dein Leben durch neue Ideen, Ansichten und Begegnungen bereichert wird.
»Geht hinaus in die ganze Welt und verkündet allen Menschen die rettende Botschaft.» Markus 16,15