»Ich bleibe in meinem Leben nicht stehen, sondern gehe immer weiter – weiter auf das zu, was Gott mir verheißen hat und was in meinem Herzen schlägt.«
Im letzten Blogbeitrag haben wir von Terach gelesen. Terach war der Vater von Abraham und hatte dieselbe Berufung wie sein Sohn. Doch anstatt dem zu folgen, was Gott ihm verheißen hatte, blieb er auf halbem Weg stehen, und zwar an einem Ort namens Haran. Warum wird dieser Ort namentlich erwähnt? Ich denke, es hat damit zu tun, dass Haran, der Ort, an dem sich Terach niederließ, den Namen seines früh verstorbenen Sohnes trug, der ebenfalls Haran hieß. Da dieser Tod ausdrücklich erwähnt wird, kann man davon ausgehen, dass der Verlust des Sohnes Terach tief getroffen und ihn stark belastet hat. Die Tatsache, dass Terach sich in Haran niederließ, deutet darauf hin, dass er über seinen Verlust nicht hinwegkam und statt seiner Berufung weiter zu folgen, in seinem Schmerz stehenblieb.
Genauso kann es auch bei uns sein. Wir erleben, wie Beziehungen zerbrechen, wie sich unsere Träume nicht so erfüllen, wie wir es uns vorgestellt haben, wie wir mit Schwerem und Unvorstellbarem konfrontiert werden – sei es durch unerhörte Gebete, Verluste oder Krankheiten. Wenn wir nicht aufpassen, bleiben wir in unserem Schmerz und unserer Enttäuschung stehen. Statt weiterzugeben, zu vergeben und wieder nach vorne zu schauen, verharren wir dort, wo wir sind, und verpassen das Gute, das Gott uns vielleicht hätte schenken wollen.
Das führt mich zur heutigen Frage: Wo haben wir uns niedergelassen und Träume aufgegeben? Terach konnte den frühen Tod seines Sohnes nicht verarbeiten und blieb deshalb stehen. Danach berief Gott dessen Sohn Abraham und setzte die Geschichte von Terach durch ihn fort. Es ist wichtig zu verstehen, dass Gott nicht stehen bleibt, wenn wir es tun. Gott geht immer weiter und erreicht sein Ziel. Der Punkt ist, dass wir das verpassen, wozu wir geschaffen sind. Wenn wir stehenbleiben, machen wir mit unserem Leben keinen Unterschied mehr und leben an unserer Bestimmung vorbei. Darum steh wieder auf, nimm deine Träume wieder auf und geh weiter auf das zu, was Gott mit dir bewegen und tun möchte.
Terach war der Vater von Abram, Nahor und Haran; und Haran hatte einen Sohn namens Lot. Doch Haran starb noch vor seinem Vater Terach in seiner Heimat Ur in Chaldäa. 1. Mose 11,27–28