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»Unser tägliches Brot gib uns heute.«

Bis jetzt war ein riesiger Scheinwerfer nach oben gerichtet, der Lichtkegel zeigte auf Gott. An ihn haben wir unser Gebet gerichtet; seine Größe, seine Position, sein Name und seine Anliegen standen im Rampenlicht. Jetzt jedoch, beim vierten Gebetsanliegen, dreht sich der Lichtstrahl und richtet sich direkt auf uns. Wir als Menschen, als Einzelpersonen, stehen im Fokus mit all unseren Bitten, Fragen und Bedürfnissen. Die Gebetsform wechselt von unserer Anbetung Gottes zu unseren Bitten an ihn.

Brot ist in vielen Ländern ein Grundnahrungsmittel. Der Durchschnittsschweizer verzehrt bis zu 50 kg Brot pro Jahr. In unserem Sortiment führen wir mehr als 300 verschiedene Brotsorten. Deutschland, mit über 3000 Sorten, darf sich sogar als Brotweltmeister bezeichnen! Brot besteht meistens aus Mehl, Wasser, Salz und Hefe oder Sauerteig. In der Bibel steht Brot für Nahrung und Versorgung. Es ist ein Lebensspender, frisch gebacken ein Genuss für alle Sinne und ein wichtiger Bestandteil der Tischgemeinschaft.

Als das Volk von Gott durch die Wüste wandern musste, ging ihnen das Brot aus. Ein schreckliches Gefühl: Normaler Hunger verwandelte sich plötzlich in Panik und Todesangst. Doch Gott versorgte sie. Er gab ihnen Brot vom Himmel, das den berühmten Namen »Manna« erhielt, was so viel bedeutet wie: »Was ist das?« Man kann sich Manna vorstellen wie kleine, gold- braune, honigsüße Cornflakes. Die Israeliten mussten es jeden Tag aufsammeln, nur so viel, wie sie zum Essen brauchten. Dann geschah ein erstaunliches Phänomen: Die Gefäße mit Manna regulierten sich von alleine. Wer zu wenig gesammelt hatte, hatte plötzlich genug; wer zu viel gesammelt hatte, hatte so viel, wie er tatsächlich brauchte. Gott versorgte jeden nach seinen Bedürfnissen, keiner kam zu kurz. Und Mose sagte zu ihnen, dass sie alles aufessen dürfen, ohne Angst vor erneutem Hunger haben zu müssen. Gott würde wieder versorgen, darauf könnten sie sich verlassen.

Aber einige von ihnen hörten nicht auf Mose und hoben etwas davon auf. Doch am nächsten Morgen war es voller Maden und stank. 2. Mose 16,20

Wie peinlich, wenn es aus deinem Zelt gestunken hat! Ein Zeichen des Unvertrauens, das keiner Nase verborgen blieb. Vertrauen scheint besonders schwierig zu sein, vor allem wenn es um Essen, um alltägliche Versorgung geht. Doch Mose behielt recht: Auf Gott konnte man sich total verlassen; er versorgte jeden Einzelnen genau nach seinen Bedürfnissen.

Im Neuen Testament lässt Jesus keine Zweifel an der Versorgung mehr offen:

»Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, wird nie wieder hungern.« Johannes 6,35

Damit meinte er weit mehr als frischgebackenes Brot oder honigsüßes Manna. Er meinte, dass er eine ganzheitliche, umfassende Versorgung von Geist, Seele und Körper zu bieten hat, dass bei ihm der Sinn des Lebens, die Erfüllung der Seele und die wahre Sättigung menschlicher Bedürfnisse zu finden ist.

Ist es nicht beruhigend zu wissen, dass Gott genau weiß, wer wie viel von was braucht? Es entlastet uns, nimmt Stress und Versorgungsangst und gibt uns Sicherheit. Mein Gott weiß, was ich brauche, und es macht ihm sogar Freude, mich jeden Tag mit dem zu versorgen, was ich gerade am nötigsten habe.