»Ich entscheide mich, mit meinen Gaben und Talenten anderen Menschen zu dienen. Ich will mich zurücknehmen, mich selbst nicht zu ernst nehmen, andere achten und nie meine loyale Haltung verlieren.«
Das Wort „Demut“ kommt aus dem althochdeutschen Wort „diomuoti“. Die Bestandteile dieses Wortes lassen sich weiter in die beiden Wörter „dienen“ und „Mut“ herunterbrechen. So gesehen kann man sagen, echte Demut entsteht in unserem Leben durch mutiges Dienen.
Dazu wollen wir eine Geschichte aus der Bibel anschauen. Jesus saß mit seinen Jüngern zusammen und sie nahmen nach einem anstrengenden Tag das Abendessen ein. Ich kann mir gut vorstellen, wie sie zusammen lachten, Witze machten und keine Ahnung hatten, was in den nächsten Tagen auf sie zukommen würde. Jesus war etwas ruhiger als sonst. Er war vielleicht auch ein bisschen abwesend und lachte mehr aus Anstand mit, wenn überhaupt. Denn wir lesen in der Bibel, wie Jesus sich bewusst wurde, dass schon bald der Zeitpunkt kommen würde, an dem er verraten und am Kreuz sterben würde. Plötzlich stand Jesus auf und machte etwas sehr Spannendes, das seine Jünger sehr überraschte: Er begann, ihnen die Füße zu waschen. Ohne etwas zu sagen, ohne sie vorzubereiten, ohne eine Ansage zu machen, lesen wir in der Bibel, wie er einfach vom Tisch aufstand. Mitten in der Tischgemeinschaft zog er sein Obergewand aus, band sich ein leinenes Tuch um und wusch seinen Jüngern die Füße. Als sich Petrus, einer der Jünger, gegen die Fußwaschung wehrte, sagte Jesus zu ihnen, dass dies eine seiner letzten Botschaften sei, bevor er am Kreuz sterben würde. Mit der Fußwaschung erklärte er ihnen, dass auch sie einander dienen sollten, immer wieder Schritte aufeinander zugehen und eine Haltung des Dienens und der Demut in ihrem Leben bewahren sollten. So, sagte Jesus zu ihnen, würden sie immer Glück und Frieden finden.
Und so sagt Jesus auch zu uns: »Öffnet eure Herzen immer wieder füreinander. Geht aufeinander zu. Helft und dient einander.« Lasst uns immer wieder den Mut finden, den Menschen in unserem Umfeld mit echter Demut zu dienen und weiterzugeben, was Gott in unser Leben hineingelegt hat.
»Versteht ihr, was ich eben getan habe, als ich euch die Füße wusch?«, fragte er sie. »Ihr nennt mich Meister und Herr, und das mit Recht, denn ich bin es. Wenn nun ich, der Herr und der Meister, euch die Füße gewaschen habe, sollt auch ihr einander die Füße waschen. Ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit auch ihr so handelt, wie ich an euch gehandelt habe…. Ihr wisst das jetzt alles; glücklich seid ihr zu nennen, wenn ihr auch danach handelt.« Aus Johannes 13,12–17