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Es braucht Mut hervorzutreten und anderen zu dienen. Doch ohne Mut, ohne die Bereitschaft, einen mutigen Schritt nach außen zu wagen, ohne den Mut, sich zu exponieren und zu seinen Überzeugungen zu stehen, werden wir keine Demut finden.

In den letzten Sommerferien haben wir uns eine Show auf Netflix angeschaut, Barbecue Showdown. In dieser Sendung geht es darum, Fleisch richtig gut zu grillen. Nach jeder Folge muss der Schlechteste gehen, sodass am Ende im Finale nur noch zwei Griller übrigbleiben. In der letzten Show hat mich etwas sehr berührt: Die beiden Finalisten bekamen eine Aufgabe, bei der sie Hilfe brauchten, und ihnen halfen die Grillmeister von Platz 3 und 4. Diese waren zuvor ihre Konkurrenten gewesen und hatten gegen die zwei Finalisten verloren. Nun war es ihre Aufgabe, ihnen zu dienen. In der letzten Show sah ich die beiden und beobachtete, wie sie mit einer unglaublich dienenden und demütigen Haltung und einem echten Herzen arbeiteten. Sie gaben alles, damit ihre ehemaligen Konkurrenten gewinnen konnten. Da sagte ich zu meiner Frau: »Wow, das ist Demut!«

Es braucht Mut, herauszustehen und anderen zu dienen, besonders wenn sie unseren Traum leben und wir übergangen wurden. Es erfordert Mut, dem Chef weiterhin zu dienen und loyal zu bleiben, auch wenn er gewisse Dinge nicht gut macht und andere Mitarbeiter in der Pause schlecht über ihn reden und dich nicht verstehen, wenn du trotzdem dein Bestes gibst, deinen Chef ehrst und beim Lästern nicht mitmachst. Für mich, auch als junger Leiter, war es immer klar, dass ich meine Vorgesetzten achte, sie ehre und ihnen diene – und das braucht Mut, weil es nicht üblich ist. Mir wurde sogar einmal vorgeworfen, dass ich ein Problem mit Götzendienst habe, weil ich meinen Vorgesetzten zu sehr ehre und ihn zu ernst nehme. Ich versuchte dann, meine Sicht von Loyalität zu erklären, was jedoch nicht verstanden werden wollte. Ich zog es trotzdem durch, auch wenn man hinter meinem Rücken über mich und meine vermeintliche Naivität lachte.

Darum denke ich, dass Demut viel mit Mut zu tun hat. Wir alle wollen demütige Menschen sein: Menschen, die sich selbst zurücknehmen, sich nicht zu ernst nehmen, andere höher achten und mit ihren Gaben und Talenten dienen. Deshalb wünsche ich dir immer wieder den Mut, herauszutreten, anderen zu dienen und zu deinen Überzeugungen zu stehen.

Rechthaberei und Überheblichkeit dürfen keinen Platz bei euch haben. Vielmehr sollt ihr demütig genug sein, von euren Geschwistern höher zu denken als von euch selbst. Jeder soll auch auf das Wohl der anderen bedacht sein, nicht nur auf das eigene Wohl. 5 Das ist die Haltung, die euren Umgang miteinander bestimmen soll; es ist die Haltung, die Jesus Christus uns vorgelebt hat. Philipper 2,3–5