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Konrad Blaser

SELIGPREISUNGEN – FRIEDENSSTIFTER

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»Ich bin glücklich, weil Gott mir immer wieder seinen Frieden schenkt. Diesen Frieden trage ich in die Welt hinaus.«

Welches ist die größte Baustelle dieser Welt? Im Moment befindet sie sich in Saudi-Arabien und wird „The Line“ genannt. Geplant ist der Bau einer Linie, die quer durch Saudi-Arabien verläuft, mit Hochhäusern von 200m Breite, 170km Länge und 500m Höhe. Es gibt Platz für 9 Millionen Menschen – mehr als die gesamte Bevölkerung der Schweiz. Es gibt keine Straßen oder Autos, sondern vertikale Gärten und 100% erneuerbare Energie. Es ist ein autarkes Leben mitten in der Wüste geplant. Die größte Baustelle in den letzten Jahren war bekannt als „The Circle“. Es ist ein gigantisches Viertel, das um den Flughafen Zürich herum gebaut wurde und Hotels, Gesundheitszentren, Geschäfte, Seminarräume usw. umfasst.

Was ist die größte Baustelle der Menschheit? Unfrieden. Der Unfrieden zwischen Gott und dem Menschen, sowie der Unfrieden zwischen den Geschöpfen Gottes. Diese Konflikte haben ihren Ursprung im Paradies, als sich die ersten Menschen entschieden haben, nicht auf Gott zu hören. Seit diesem Tag ist der Frieden zwischen Gott und dem Menschen gestört. Doch Gott hat auf dieses Dilemma reagiert, indem er selbst Mensch wurde. Durch Jesus ist er mitten auf die Baustelle der Menschheit gegangen, in den Dreck und hat sich nicht zu schade gemacht, das Überkleid anzuziehen und Vollgas anzupacken. Jesus hat jedoch kein Hochhaus gebaut, sondern eine Brücke. Eine Brücke, die mitten in den Himmel führt. Jeder, der an Jesus glaubt, kann über diese Brücke zu Gott gelangen und am Ende der Brücke erwartet uns Frieden pur. Dort wartet der Gott des Friedens und sein Reich, das ein Friedensreich ist. Doch wir sind noch nicht am Ende dieser Brücke, sondern unterwegs zu Gott. Auf diesem Weg wird uns Gott immer wieder begegnen, uns näher an sein Herz tragen und uns seine Größe, seine Ruhe und seinen Frieden zeigen und schenken. Wenn wir diesen Frieden in unseren Herzen tragen, können wir ihn auch in die Welt hinaustragen.

Jesus ist mit uns, jeden Tag. Auch wenn auf dieser Welt noch Unfriede, Kriege, Ungerechtigkeit und Egoismus usw. herrschen, sind wir nicht alleine. Gott ist mit uns. Gott ist bei uns. Gott ist in uns und wenn wir auf Gott schauen, werden wir Frieden für uns und für die Menschen um uns herum finden.

»Glücklich sind die, die sich um Frieden bemühen, denn sie werden Kinder Gottes genannt werden.« Matthäus 5,9

SELIGPREISUNGEN – REINES HERZ

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»Mir ist vergeben, ich bin frei. Mein Herz ist rein und befreit von jeglichen Anklagen und Dunkelheit. Ich kann mich freuen und trage den Frieden Gottes in mir. Nicht, weil ich alles im Griff habe, sondern weil mir Gott jeden Tag von neuem mit seiner Gnade begegnet.«

Was ist rein? Ein Arzt würde sagen, alles, was keimfrei ist. Ein Züchter würde sagen, alles, was reinrassig ist. Ein orthodoxer Jude würde sagen, alles, was koscher ist und ein Goldschmied würde sagen, dass 24-karätiges Gold rein ist, aufgrund seines 99,9% Goldgehalt. Mr. Propper würde antworten, dass alles rein ist, was blitzt und glänzt. Ein Winzer spricht von reinem Wein, wenn er nicht gepanscht, verdünnt oder verfälscht ist, mit Streckmitteln oder unnötigen Pestiziden. Wenn dir jemand reinen Wein einschenkt, sagt er dir die Wahrheit. Im Mittelalter haben Gastwirte Wein mit Wasser und Essig verdünnt – von dort stammt dieser Spruch.

Jesus sagt in der sechsten Seligpreisung, dass diejenigen glücklich sind und Gott sehen werden, die ein reines Herz haben. Denn Gott ist 100% rein, heilig, perfekt, sündenfrei, fehlerfrei, makellos, 100% Liebe, 100% Gerechtigkeit und 100% Gott. Alles, was nicht rein und heilig ist, stößt sich automatisch von ihm ab. Jeder Fehler, jede Sünde, jeder schlechte Gedanke von uns bringt immer wieder eine Distanz zwischen uns und seine Heiligkeit. Doch die Frage ist jetzt: Wie bekommen wir ein reines Herz? Indem wir nie wieder Fehler machen, nie mehr zweifeln, uns nie mehr fürchten, nie mehr böse Gedanken haben? Nein, ganz einfach, indem wir tagtäglich die Vergebung und Gnade Gottes annehmen.

Dies sehen wir auch so schön bei David. David wird als Mann nach dem Herzen Gottes bezeichnet, aber trotzdem hat auch David viele Dinge vermasselt. David hatte seine Kinder nicht erzogen, was fatale Folge hatte und sogar einigen Söhnen das Leben kostete. David war zudem ein Ehebrecher und Mörder. Das Gewissen von David war nicht immer frei und sein Herz nicht immer rein. Doch sein Schlüssel war, dass er immer wieder zu Gott zurückkehrte, seine Fehler bekannte, Gottes Vergebung und Gnade suchte und so erleben durfte, wie sein Herz befreit und seine Seele gereinigt wurde, so dass er wieder mit freiem und reinem Herzen Gott anbeten konnte.

Niemand von uns schafft es aus eigener Kraft, ein reines, heiliges und perfektes Herz zu haben. Wir alle versagen tagtäglich, aber Gott ist weder erstaunt noch schockiert darüber. Tatsächlich hat er uns jeden Tag die Lösung dafür gegeben, indem er seinen eigenen Sohn für all unsere Unreinheiten, Fehler und Sünden am Kreuz sterben ließ. Dank Jesus ist der Weg zu Gott wieder frei, der Weg in den Himmel ist geebnet. Durch die Vergebung, die wir durch Jesus erhalten, können wir wieder erleben, wie wir Gott nahe sind, seine Stimme hören und seinen Plan für uns mehr und mehr erkennen und sehen.

»Glücklich sind die, die ein reines Herz haben, denn sie werden Gott sehen.« Matthäus 5,8

SELIGPREISUNGEN – BARMHERZIG

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»Ich bin glücklich, weil ich versuche, meinen Mitmenschen mit der Liebe, der Güte und der Barmherzigkeit Gottes zu begegnen. Mir ist vergeben und ich will nie vergessen, wie gnädig Gott mir gegenüber war und ist.«

Ein barmherziger Mensch fühlt mit, er tröstet, er hilft, er nimmt Not und Leid wahr, er verurteilt nicht, er ist voller Liebe und Verständnis. Das Wort Barmherzigkeit wird im Hebräischen mit dem Wort »Gebärmutter« verknüpft. Die Gebärmutter war dein und mein erstes Zuhause, sie hat uns Schutz und Wärme gegeben. Dort wurden wir ernährt und durften geborgen wachsen und gedeihen. Sie schenkte uns Leben und setzte uns frei. Barmherzigkeit wird zudem als Charaktereigenschaft bezeichnet.

Vielleicht hilft uns eine Geschichte aus der Bibel, um noch besser zu verstehen, was Gott unter Barmherzigkeit versteht. Zur Zeit von Jesus lebte ein Steuereintreiber namens Matthäus. Er war beim Volk unbeliebt und verhasst, da er ihr Geld für die Römer einkassierte und sich gelegentlich noch etwas für seine eigene Tasche abzweigte. Diesem Mann begegnete Jesus und er nahm ihn einfach an, wie er war. Jesus forderte Matthäus sogar dazu auf, ihm nachzufolgen. Matthäus überlegte nicht zweimal, er liess alles stehen und liegen und folgte Jesus nach. Später lud er Jesus und seine anderen Jünger zu sich nach Hause zum Essen ein. Matthäus lud aber auch all seine alten Freunde ein: Zöllner, Aussenseiter, Betrüger und Leute mit schlechtem Ruf. Die religiöse Elite war entsetzt und fragte Jesus, warum er mit solch einem Gesindel am selben Tisch säße. Die Antwort von Jesus war folgende:

Als Jesus es hörte, antwortete er: »Die Gesunden brauchen keinen Arzt – wohl aber die Kranken.« Matthäus 9,12

Nicht die Gesunden, nicht die, die meinen sie haben alles im Griff brauchen Jesus. Sondern die Kranken, die Verletzten, die seelisch Armen. Und unsere Aufgabe ist es, diesen Menschen mit der Barmherzigkeit Gottes zu begegnen und ihnen zu helfen, dass sie Jesus kennenlernen können. Gott wünscht sich, dass wir durch unsere Barmherzigkeit wie eine Gebärmutter für andere werden. Dass wir andere Menschen nicht für ihre Fehler verurteilen, sondern dass wir für sie ein Zuhause sind, ein Ort, an dem sie so ankommen können, wie sie sind. Ein Ort, wo sie Wärme, Geborgenheit, Annahme und die Liebe Gottes sehen und finden können. Menschen, die begriffen haben, dass sie Gott genauso brauchen wie die größten Sünder dieser Erde, können Barmherzigkeit weitergeben. Menschen, die verstanden haben, dass ihnen vergeben wurde. Die dankbar sind und wissen, wem sie all das Gute in ihrem Leben zu verdanken haben. Barmherzigkeit kommt aus der Gemeinschaft mit einem durch und durch barmherzigen Gott.

»Glücklich sind die Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit erfahren.« Matthäus 5,7

SELIGPREISUNGEN – GERECHT

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»Ich bin glücklich, weil ich mich nach der Gerechtigkeit Gottes sehne. Ich sehne mich danach, dass jeder Mensch die Möglichkeit bekommt, Gott kennenzulernen und so von ihm gerecht und frei gesprochen wird.«

In der vierten Seligpreisung geht es darum, dass wir danach hungern und dürsten sollten, die Gerechtigkeit Gottes auf diese Erde zu holen. Hunger und Durst sind für uns Menschen ja mit sehr starken Gefühlen verbunden. Wir müssen zwar in der Schweiz nicht Angst haben, zu verhungern, doch auch wir empfinden sehr starke Emotionen, wenn wir hungrig oder durstig sind. Und genau mit denselben Emotionen sollten wir uns mit der Gerechtigkeit Gottes auseinandersetzen.

Doch was ist Gottes Gerechtigkeit? Gottes Gerechtigkeit sieht so aus, dass die Sonne für alle scheint. Für die Guten und die Bösen. Im Himmel werden Mörder und Heiliggesprochene auf derselben Bank nebeneinandersitzen. Warum? Weil am Ende nicht unsere Leistung, sondern unser Glauben den Unterschied machen wird. Unser Glaube an den Gott, der uns erlöst, indem er seinen Sohn für unsere Fehler hingegeben hat, spricht uns gerecht. Kein Mensch kann und wird durch seine eigene Leistung vor Gott gerecht werden. Nicht einmal Mutter Theresa. Klar, Mutter Therese benötigt ein bisschen weniger Gnade als ein Mörder. Aber Gott vergibt jedem Menschen, der ihn sucht. Seine Vergebung ist nicht an irgendwelche Leistungen gebunden, sondern einzig und allein an unseren Glauben.

Wissenschaftliche Studien sind zum Schluss gekommen, dass die Welt voller Ungerechtigkeit ist, weil der Mensch immer mehr will als seine Mitmenschen. Wir Menschen gehen unbewusst davon aus, dass es uns automatisch schlechter geht, wenn es dem anderen gut geht. Wir betrachten den Vorteil anderer automatisch als unseren Nachteil. Anders gesagt, wir neigen dazu, unserem Ego zu viel Raum zu geben und uns davon leiten zu lassen.

Doch Gott funktioniert ganz anders als wir. Er lehrt uns, seine Anliegen an die erste Stelle in unserem Leben zu setzen, anstatt immer den eigenen Vorteil zu suchen. Vertraue Gott als deinen Versorger und du wirst seine Gerechtigkeit erleben. Je mehr wir für das Wohl unserer Mitmenschen gehen und die anderen höher achten als uns selbst, desto mehr kann und wird Gott uns geben, was wir benötigen und uns segnen. Eigentlich wäre das Prinzip einfach: Ich gebe für meine Mitmenschen und für Gott mein Bestes und Gott kümmert sich um meine Bedürfnisse. Hilf mit, dass die Menschen in deinem Umfeld die Gerechtigkeit Gottes finden können, indem auch sie erleben, wie ihnen vergeben wird, wie sie freigesprochen werden und sie die Zuversicht auf das ewige Leben finden können.

»Glücklich sind die, die nach Gerechtigkeit hungern und dürsten, denn sie werden sie im Überfluss erhalten.« Matthäus 5,6

SELIGPREISUNGEN – SANFTMÜTIG

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»Ich bin glücklich, weil ich ein bescheidenes, friedliches und gütiges Leben führe. Ich suche nicht den Streit, sondern den Frieden. Ich folge treu der Stimme Gottes und bringe seinen Segen und seine Liebe in mein Umfeld.«

Glück, Frieden und neue Freude werden unser Leben überfluten, wenn wir uns für die Sanftmütigkeit entscheiden. Doch was bedeutet »sanftmütig«? Dieses Wort kann man mit folgenden Adjektiven ergänzen: freundlich, bescheiden, gewaltlos, friedlich, geduldig, gütig. Das Gegenteil von sanftmütig wäre gewalttätig, jähzornig, aggressiv, aufbrausend, ungeduldig, fordernd.

Die Welt fordert uns überhaupt nicht zu auf, sanftmütig zu sein. Sie sagt uns: »Sei laut, sonst wirst du nicht gehört! Wehre dich, sonst wirst du überfahren! Denke zuerst an dich, dann ist allen geholfen! Kämpfe für dein Recht, wenn nötig mit Gewalt und mit Waffen.«

Doch das Wort »Sanftmut« ist in sich ein besonderes Wort. Denn wie kann man sanft mutig sein? Sei mutig, indem du nicht nach Frieden schreist, sondern friedlich lebst. Sei mutig, indem du treu der Stimme Gottes folgst. Sei mutig, indem du nicht mit allen Mitteln für dein Recht kämpfst, sondern vertraust, dass Gott für dein Recht einstehen wird.

Im Alten Testament lesen wir, wie Jesus beschrieben wird, langer bevor er auf diese Welt kam. Sacharja 9,9: »Freut euch, ihr Bewohner von Jerusalem! Seht, euer König kommt zu euch.« Und dann wird er beschrieben. Der König, der kommen wird, Jesus, wird gerecht und siegreich sein und trotzdem demütig und sanftmütig. Jesus ist später auch derjenige, der zu uns Gläubigen sagt: »Wenn dich jemand auf die eine Wange schlägt, halte die andere auch noch hin.« Ich weiss, so eine Aussage hören wir heute nicht gerne. Wir wollen doch keine Opfer sein. Wir wehren uns. Wir erheben unsere Stimme für alles und jeden. Wir stehen hin für unsere Rechte und kämpfen dafür. Unser Gerechtigkeitssinn will sicher nicht verlieren, die andere Backe hinhalten und sich unterdrücken lassen. Doch was meinte Jesus mit seiner provokanten Aussage?

Jesus sagte uns damit: »Bleib ruhig, wenn du schlecht behandelt wirst. Zahle nicht mit der gleichen Münze zurück. Auge um Auge, Zahn um Zahn, das war früher. Heute machen wir einen Unterschied. Statt mit Rache und Vergeltung reagieren wir mit Vergebung und Selbstlosigkeit.«

Warum können wir ruhig und gelassen bleiben? Ganz einfach, weil wir einen Anwalt, einen Fürsprecher an der Seite haben. Der allmächtige und gerechte Gott wird seine Stimme für uns erheben, wenn wir ihm unsere Kämpfe überlassen. Deshalb werden wir Glück, Gerechtigkeit und echten Frieden finden, wenn wir auf unser Recht verzichten, die andere Backe hinhalten und mit Sanftmut statt mit Rache, einem Kampf und unserem Recht reagieren. So werden wir Segen erleben, die Erde nach und nach in Besitz nehmen und von der Gunst Gottes zu neuen Möglichkeiten getragen werden.

»Glücklich zu preisen sind die Sanftmütigen; denn sie werden die Erde als Besitz erhalten.« Matthäus 5,5

SELIGSPREISUNGEN – TRAURIG

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»Ich bin glücklich, obwohl ich traurig bin. Gerade in den schweren Zeiten, in den Herausforderungen, in der Not und der Trauer erlebe ich, wie Gott da ist. Gott wird mich nie im Stich lassen. Immer wieder finde ich seinen Trost und seinen Zuspruch.«

Wenn wir mit leeren Händen, ohne Erwartungen und eigenen Leistungen vor Gott kommen, kann und wird Gott uns gebrauchen. Wir werden erleben, wie Gott mit uns seine Geschichte schreiben wird. Dies nennt man einen total unfairen Tausch. Du gibst nichts und bekommst alles. So etwas geschieht nur bei Gott. In der heutigen Seligpreisung sagt Jesus zu uns, dass wir glücklich sein werden, wenn wir traurig sind. Jetzt mal ehrlich, hast du schon mal jemanden gesehen, der glücklich ist, wenn er traurig ist? Eigentlich beschreibt Jesus hier etwas wie einen schwarzen Schimmel, heisses Eis oder einen uralten Teenager. Ein Paradox, menschlich gesehen unmöglich.

Doch mit Gott ist es möglich, dass wir unser Glück in der Trauer finden. Nicht weil wir traurig sind, sondern weil wir den Trost Gottes erleben werden. Wir erleben, wie es ist, wenn uns der Vater aller Väter, der höchste Gott, die Liebe in Person tröstet. Wir werden einen Trost finden, den uns kein Mensch und nichts auf dieser Welt geben kann. Der Trost Gottes übersteigt alles Menschliche und bringt uns ganz nah zu Gott. Deshalb dürfen wir glücklich sein, obwohl wir traurig sind.

Die wenigsten Menschen finden zu Gott, wenn sie gerade ihren Traumpartner geheiratet, ihren Traumjob geschnappt, ihr Traumhaus gebaut oder ihren Traumurlaub gebucht haben. Auch sind die wenigsten von uns offen gegenüber Gott, wenn einfach alles rund läuft in unserem Leben. Je besser es uns geht, desto schneller sind wir in Gefahr, Gott den Rücken zuzukehren oder gar nie nach ihm zu fragen.

In den dunklen Zeiten hingegen, wenn Tränen fliessen, die Gedanken düster und gemein sind, wenn das Leben keinen Sinn mehr ergibt und wir einfach nicht mehr weitersehen, dann wird unser Geist empfänglich. Empfänglich für die Stimme Gottes. Empfänglich für seine Worte, seine Vergebung, seine Verheissungen und seinen Trost. Tatsache ist, dass die meisten Menschen erst zu Gott finden, wenn sie unglücklich, unerfüllt, unzufrieden, hoffnungslos und verzweifelt sind. Neues Glück kann kommen und wird unser Herz überfluten, wenn wir in unserem Leid, in unserer Not erkennen, dass wir Gott brauchen.

»Glücklich sind die, die traurig sind, denn sie werden getröstet werden.« Matthäus 5,4 NLB

SELIGPREISUNGEN – GEISTLICH ARM

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»Ich bin glücklich, weil ich begriffen habe, dass ich nicht alles im Griff haben, alles verstehen und auf alles eine Antwort haben muss. Ich bin und bleibe von Gott und seiner Gnade abhängig. Ich bin geistlich arm und das ist gut so.«

Jede der neun Seligpreisungen startet mit den Worten: »Glücklich ist…« Glücklich ist, wer etwas Bestimmtes hat oder ist. In der Ursprache der Bibel bedeutet glücklich (oder selig) sein, dass man erfolgreich oder fruchtbar ist. Dass man zuverlässig und entschlossen den richtigen Weg geht. Menschen, die glücklich sind, verlassen sich auf Gott und richten sich nach Gott und seinen Worten, Werten, Geboten und Verheissungen aus.

In der Ersten der neun Seligpreisungen, sagt Jesus mit anderen Worten zu seinen Jüngern:

»Jungs, wenn ihr mir nachfolgen wollt, wenn ihr erfolgreich sein wollt, wenn ihr so sein wollt wie ich, dann müsst ihr begreifen, dass ihr nicht alles wisst, könnt und habt. Ihr müsst begreifen, dass ihr alle geistlich arm seid und abhängig von mir bleiben müsst, wenn ihr Glück, Erfolg und Segen sehen und erleben wollt.«

Wir sollten glücklich sein darüber, dass wir nicht alles können, nicht alles wissen und nicht alles im Griff haben müssen. Ist das nicht ein bisschen kontrovers? Gerade in der heutigen Zeit, in der scheinbar alle die Wahrheit wissen und uns versuchen zu sagen, was richtig und was falsch ist? Ja, es ist kontrovers! Aber es ist heilend, göttlich und befreiend, zu wissen, dass wir nicht vollkommen sein müssen. Denn dadurch bleiben wir abhängig von Gott. Wir brauchen Gott. Nur geistlich arme Menschen bleiben demütig und lernbereit, weil sie eben nicht alles wissen und können.

Die erste Seligpreisung sagt uns, dass wir aufpassen müssen. Aufpassen, dass wir nicht zu fromm für Gott und den Himmel und zu stolz für Gottes Wort und seine Anliegen werden. Wir müssen aufpassen, dass wir nicht zu fromm werden, so dass uns die Menschen nicht mehr verstehen. Mache dir jeden Tag von neuem bewusst, dass du Gott brauchst. Bleibe abhängig von ihm. Bleibe geistlich arm. Wir alle können immer noch etwas lernen und etwas Neues erkennen. So bleiben wir demütig, weil wir eben die Wahrheit nicht mit Löffeln gegessen haben. Sondern weil wir uns jeden Tag von neuem Gott unterordnen, uns nach ihm ausrichten und sagen:

»Gott, ich brauche dich. Ich brauche deine Wahrheit. Ich brauche deine Weisungen. Ich kann mein Leben alleine nicht erfolgreich leben. Ich brauche dich, um mein Glück, meinen Erfolg und meine nächsten Schritte im Leben zu sehen und zu gehen!«

Er sagte: »Glücklich zu preisen sind die, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich.« Matthäus 5,3

SELIGPREISUNGEN – ERMUTIGUNG

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»Gott ist auf meiner Seite und wird mich immer wieder in seine Gedanken, Pläne und Träume einweihen. Ich will mich für Gott und seine Ideen öffnen und mich auf seine Ratschläge einlassen.«

Dort, wo Jesus predigte, lehrte und seine Weisheiten weitergab, war er immer von sehr vielen Menschen umgeben. Was er sagte und tat, war bahnbrechend, schockierend und revolutionär. Jesus liebte die Menschen. Jesus diente den Menschen. Jesus kannte keine Menschenfurcht und keine Grenzen, um Menschen zu begegnen und ihnen die Liebe Gottes weiterzugeben. Seine Heilungswunder und seine Worte veränderten das Leben und die Herzen seiner Zuhörer.

Ich liebe es, wie Jesus immer wieder das grosse Bild vor Augen hatte, nämlich das Reich Gottes auf die Erde zu bringen und seinen Zuhörern zu helfen, Gott zu finden und kennenzulernen. Er lud seine Zuhörer ein, Teil seiner »Revolution« zu sein. Einer Revolution, die bis heute immer noch Millionen von Menschen verändert. Die Botschaft von Jesus versank nicht irgendwo im Nirgendwo, sondern prägt noch heute Regierungen, Machthaber, Bosse, Väter und Mütter, Lehrer und Schüler, Menschen aller Art und jeglicher Herkunft. Immer wieder versuchte man, die Botschaft von Jesus zu stoppen. Doch niemand konnte sie je aufhalten, trotz Verfolgung. Ablehnung und Verleumdung. Die lebensverändernde Botschaft breitet sich immer weiter aus und findet den Weg zu neuen Menschen und deren Herzen. So war es auch mit einer bestimmten Predigt von Jesus. Sie wird bis heute von Gläubigen und Ungläubigen, von Politikern, Machthabern und Predigern gelesen, zitiert und als Richtwert fürs Leben gebraucht: Die Bergpredigt. Eine Predigt, die bis heute ihre Aktualität nicht verloren hat, die neben vielen klaren Aussagen aber auch etliche Fragen offen lässt. Doch bevor er diese berühmte Predigt der Masse vortrug und sie motivierte, herausforderte und ihnen praktische Tipps für ihr Leben weitergab, nahm Jesus seine Jünger zur Seite und lehrte ihnen die neun sogenannten »Seligpreisungen«.

Wie es ein Coach vor einem Match tut, nahm Jesus seine 12 besonderen Männer, seine Jünger, zur Seite und bereitete sie auf die grosse Botschaft vor. Er sagte ihnen, was er von ihnen erwartete und was sie im kommenden »Match« zu tun hatten. Er malte ihnen ein Bild des Gegenspielers, er beschrieb ihnen den Weg zum Ziel und machte sie auf Gefahren aufmerksam, sprach über ihre Stärken und Schwächen und bereitete sie auf das vor, was kommen würde. Und genauso wie die Seligpreisungen den Jüngern als Vorbereitung auf die grosse Predigt diente, so möchte Jesus auch uns coachen. Auch uns nimmt Jesus immer wieder zur Seite, ermutigt uns, hilft uns und spricht uns Mut zu für die grossen Kämpfe und Herausforderungen im Leben. Darum, wenn du nicht mehr weitersiehst, schau auf JESUS, suche seine Stimme, seine Ideen, sein Teaching für dich und auch du wirst wieder neue Hoffnung und neuen Mut für deine Kämpfe finden.

Als Jesus die Menschenmenge sah, stieg er auf einen Berg. Er setzte sich, seine Jünger versammelten sich um ihn, und er begann sie zu lehren. Matthäus 5,1–2

DU BESTIMMST DIE RICHTUNG – LASS UNWICHTIGE KÄMPFE EINFACH STEHEN

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»Ich lasse mich nicht auf Kämpfe ein, die mich nicht weiterbringen, sondern mich nur ablenken und mich auf einen Nebenschauplatz in meinem Leben bringen wollen.«

Täglich sind wir herausgefordert, zu entscheiden, welche Kämpfe wir kämpfen sollen und welche wir einfach links liegen und getrost Gott überlassen können. Denn wir alle werden hie und da ungerecht behandelt, wir alle erleben Momente, wo unser Ego oder unser Gerechtigkeitssinn verletzt werden. Die Frage, die wir uns immer wieder stellen können, ist: »Bringt mich dieser Kampf näher an meine Berufung, an meine Bestimmung oder will er mich nur von all dem, was Gott für mich bereit hat, ablenken?«

Folgende Geschichte hat mir geholfen, immer wieder den Fokus auf die wesentlichen Dinge zu lenken und mich nicht von nebensächlichen Kämpfen ablenken zu lassen: Es ist die Geschichte von David. David, ein junger Hirte, wird von seinem Vater beauftragt, seinen Brüdern Verpflegung aufs Schlachtfeld zu bringen. Dort angekommen sieht er, wie ein riesiger Kämpfer das Heer seines Volkes verspottet und jemanden zum Zweikampf herausfordert. David möchte wissen, welche Belohnung der, der gegen den Riesen antritt, bekommt. Sein Bruder hört, wie David herumfragt, und statt ihn zu unterstützen, schnauzt er ihn an und wirft ihm vor, er sei eingebildet und hinterhältig. Spannend ist jetzt, wie David reagiert. Statt sich auf diesen Konflikt einzulassen, geht er einfach weiter und lässt seinen Bruder stehen.

Genauso müssen auch wir lernen, gewisse Kämpfe einfach stehen zu lassen. Gerade dann, wenn ein Kampf dich nicht weiterbringt, nicht deiner Vision und Aufgabe dient, dich nur ablenken will oder es dabei nur um dein Ego geht ­– geh einfach weiter und überlass solche Kämpfe Gott.

Früher habe ich mich oft gerechtfertigt. Verstand zum Beispiel jemand eine meiner Entscheidungen nicht, wollte ich alles erklären und bin auf jegliche Diskussionen eingestiegen. Ich führte Diskussionen über den Glauben, über die Gründe, warum wir tun was wir tun, über unsere Überzeugungen usw. Meistens, so habe ich realisiert, bringen all diese Diskussionen jedoch gar nichts. Die Menschen wollen nicht wirklich lernen und die Wahrheit erfahren, sondern sie provozieren nur und, statt auf jede Provokation einzugehen. Wichtigeres wartet auf dich, deshalb lass die nebensächlichen Kämpfe einfach stehen.

David erwiderte: »Was habe ich denn getan? Ich frage doch nur!« Er drehte sich um und fragte den Nächsten und wieder bekam er dieselbe Antwort. 1. Samuel 17,29–30

 

DU BESTIMMST DIE RICHTUNG – LASS DICH NICHT ABLENKEN

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Je älter wir werden, desto mehr realisieren wir, wie schnell die Zeit vergeht. Erst gerade noch beendeten wir die obligatorische Schulzeit und jetzt nehmen wir an der Konfirmation unserer eigenen Kinder teil.

Spätestens wenn wir realisieren, wie schnell das Leben an uns vorbeizieht, sollten wir uns entscheiden, unseren Fokus auf unser Ziel zu setzen und alles andere auszublenden. Dies tat auch Jesus. Als Jesus wusste, dass seine Zeit auf der Erde bald abgelaufen sein würde, fokussierte er sich voll auf Jerusalem, auf den Ort, an dem er sein Leben für uns Menschen hingeben würde. Er liess sich nicht mehr ablenken, sondern ging geradewegs aufs Ziel zu.

Auch in unserem Leben gibt es Momente, wo wir uns entscheiden müssen, unseren Fokus wieder klar zu setzen und wieder geradewegs auf unser Ziel und unsere Verheissungen zuzugehen. Doch Vorsicht, es gibt jemand, der sich gar nicht darüber freut, wenn wir fokussiert und zielgerichtet sind und voller Leidenschaft auf unsere Bestimmung schauen. Der Teufel, auch Diabolos genannt. Diabolos heisst: Verleumder, Durcheinanderbringer, Verwirrer. Er liebt es, uns durcheinanderzubringen, damit wir das Ziel nicht erreichen und uns am Ende unseres Lebens fragen: »Warum habe ich eigentlich hier auf dieser Erde gelebt?« Damit der Teufel uns ablenken kann, gebraucht er andere Menschen, Menschen, die nicht an uns glauben und die uns sagen, wie wir was tun sollten. Und statt dass wir tun, was Gott von uns möchte, sind wir geleitet von den Erwartungen anderer an uns. Doch wir dürfen nie vergessen, wir sind nicht auf dieser Welt, um anderen zu gefallen, sondern um das zu tun, was Gott für uns vorbereitet hat. Wir sind dazu da, Gott zu gefallen.

Wenn du also das Beste aus deinem Leben herausholen willst, lasse dich nicht ablenken und gehe immer wieder direkt aufs Ziel zu. Laufe auf das zu, was Gott dir aufs Herzen gelegt hat. Du wirst Menschen verletzten, du wirst Entscheidungen gegen den Mainstream fällen, du wirst Dinge tun, die Menschen um dich herum gar nicht gut finden, du wirst anecken, unbeliebt sein, auffallen und gemieden werden. Aber tue es trotzdem. Am Ende deines Lebens wird es nur eine Frage geben: »Hast du für Gott oder für andere gelebt?« Lebe für Gott, lebe für das, was Gott mit und durch dich tun möchte und du wirst erleben, wie dein Leben Sinn, Fülle und Inhalt bekommt. Am Ende wirst du zurückschauen und staunen, was Gott alles mit und durch dich bewegen konnte.

Als die Zeit näher rückte, in der Jesus die Erde verlassen und in den Himmel zurückkehren sollte, machte er sich entschlossen auf den Weg nach Jerusalem. Lukas 9,51